Wesel Ministerin für Heimat bei der CDU

Wesel · Ina Scharrenbach sprach beim beim Neujahrsempfang der Christdemokraten.

 Ministerin Ina Scharrenbach (Mitte) mit den CDU-Spitzen Frank Schulten, Reinhold Brands, Charlotte Quik, Jürgen Linz, Birgit Nuyken und Sebastian Hense (von links) beim Empfang im Rathaus

Ministerin Ina Scharrenbach (Mitte) mit den CDU-Spitzen Frank Schulten, Reinhold Brands, Charlotte Quik, Jürgen Linz, Birgit Nuyken und Sebastian Hense (von links) beim Empfang im Rathaus

Foto: Fritz Schubert

Mit Ina Scharrenbach als Festrednerin bei ihrem Neujahrsempfang hatte die CDU Wesel einen guten Griff getan. Verkörpert die NRW-Ministerin mit ihren Ressorts Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung laut Wesels Parteichef Sebastian Hense doch "genau das, was wir hier machen". Und der Gast erfüllte am Dienstagabend die Erwartungen der gut 200 Besucher im Ratssaal. Scharrenbachs Ritt durch die letzten 400 Jahre Krieg und Frieden orientierte sich an der Frage, warum das Land nun ausgerechnet ein Heimatmuseum braucht. Da kam der Westfälische Friede ebenso vor wie die Weltkriege und die EU als Antwort auf die grauenhaften Erfahrungen.

Im Europäischen Kulturerbejahr 2018 gefällt Scharrenbach am besten der Appell "Entdecke, was uns verbindet". Die Zukunft für NRW, Deutschland und auch die Nachbarn sieht sie allein in Europa - nicht daneben. Es sei vollkommen in Ordnung, die Tür für die Briten offenzulassen, sagte die Ministerin mit Blick auf deren Rückkehr. Gegenseitiger Respekt sei der Geist, aus dem Europa erwachsen sei. Auch im Ringen um Themen wie Außengrenzen, Flüchtlingsaufnahmen und Stabilität.

Der Bogen zur aktuellen Lage hier war schnell gespannt. So warte Europa laut Scharrenbach jetzt auf die Entscheidung, die am Sonntag in Deutschland fällt. Sie hoffe, dass diese von "der ältesten Partei in Deutschland" verantwortungsvoll getroffen werde. Die Handschrift aller drei Verhandlungsparteien sei im Sondierungsergebnis zu erkennen.

Und da war es wieder, das "Entdecke, was uns verbindet" und das, was Heimat auch heute noch ausmacht. Man brauche keine Zuwanderer, um Traditionen aufzugeben. Das schaffe man schon selbst, sagte Scharrenbach kritisch und erteilte jenen eine Absage, die Heimat definieren wollten. Denn damit schließe man viele aus. Vielmehr seien es die unsichtbaren Wurzeln, die halten. Und dies erlebe man in der Gemeinschaft. Vereine nannte sie als Musterbeispiel für Orte, die Heimatgefühl vermitteln. Mit 11,7 Milliarden Euro wolle die neue Landesregierung nun die Handlungsfähigkeit der Kommunen verbessern. 122 Millionen stünden für die Stärkung der Identität bereit. Gemeinsam müsse man dies tun, sagte die Ministerin und hob Einflüsse der Frauen auf Neuerungen hervor. Etwa bei der Bauordnung.

Was Wesel besonders bewegt, hatte Hense bereits zu Beginn der Ministerin vermittelt: die Betuwe, die Südumgehung, Wohnraum, Gewerbefläche, die Umstrukturierung des Esplanade-Centers, das geplante Kombibad und auch die Esel-Ampeln.

Der kurzweilige Abend wurde untermalt von der Band A Village Voice aus Hamminkeln und endete mit einer Spendensammlung für das Weseler Hilfsprojekt Fitkids.

(fws)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort