Hamminkeln Mit der Arbeitsbühne Richtung Himmel

Hamminkeln · Seit 20 Jahren vermietet die Familie Mölls-Hüfing Arbeitsbühnen. Zu ihren Kunden zählen Dachdecker, Maler oder Landschaftsgärtner.

 Bernd Mölls-Hüfing mit seiner Tochter Marie auf einer Arbeitsbühne. Unten seine Eltern Ute und Heinz Mölls-Hüfing

Bernd Mölls-Hüfing mit seiner Tochter Marie auf einer Arbeitsbühne. Unten seine Eltern Ute und Heinz Mölls-Hüfing

Foto: Ekkehart Malz

So mancher Verein, der einen Erntekranz, ein Storchennest aufhängen oder irgendwelche (handwerklichen) Arbeiten in luftiger Höhe verrichten muss, macht sich Gedanken, wie er dies möglichst schnell und kostengünstig durchführen kann. Auf den Gedanken, einfach einen Hubwagen zu leihen, kommen im ersten Moment sicherlich die wenigsten - oft sicherlich auch aus Angst vor den Kosten. "Da wir gerne Vereine unterstützen möchten, kommen wir ihnen mit dem Preis sehr entgegen", sagt Bernd Mölls-Hüfing. Der 44-jährige Werkzeugmechaniker, der seit vielen Jahren zusätzlich im Weseler Autohaus Lackas beschäftigt ist, führt zusammen mit seiner Mutter Ute, die für die Buchhaltung zuständig ist, die von Vater Heinz 1995 gegründete Arbeitsbühnen-Vermietung Mölls-Hüfing.

 Bernd Mölls-Hüfing mit seiner Tochter Marie auf einer Arbeitsbühne. Unten: seine Eltern Ute und Heinz Mölls-Hüfing.

Bernd Mölls-Hüfing mit seiner Tochter Marie auf einer Arbeitsbühne. Unten: seine Eltern Ute und Heinz Mölls-Hüfing.

Foto: Ekkehart Malz

Das Familienunternehmen mit Sitz in der Brüner Unterbauerschaft feiert in diesem Jahr 20-jähriges Bestehen. Wobei feiern nicht der richtige Ausdruck ist. "Wir haben so viel zu tun, da bleibt keine Zeit für eine große Geburtstagsfeier", sagt der Seniorchef.

 Die Arbeitsbühnen ragen viele Meter in die Höhe.

Die Arbeitsbühnen ragen viele Meter in die Höhe.

Foto: NN

Wenn man sich vor Augen hält, dass die Firma ihren Kunden einen 24-Stunden-Service an 365 Tagen im Jahr sowie einen Bring- und Holdienst bietet, ist diese Aussage absolut verständlich.

Die 20 Fahrzeuge - darunter zahlreiche Lkw mit Arbeitshöhen von 17 bis 33 Meter, sowie Scheren- und Raupenarbeitsbühnen - stehen in den Hallen des ehemaligen Bauernhofes, auf dem Heinz Mölls-Hüfing (69) groß geworden ist. Schon als Kind interessierte er sich für Traktoren und alle technischen Geräte. Aber wie kommt man als Landwirt auf die Idee, sein Geld mit dem Verleih von Hubbühnen zu verdienen?

"Ganz einfach", erzählt der 69-Jährige im Plauderton. "Ich bin damals nebenbei für die Hamminkelner Spedition Intertrans Schwertransporte gefahren und auf Baustellen mit Leih-Arbeitsbühnen in Kontakt gekommen. Da habe ich mir gedacht: Das kann ich auch." Als erstes kaufte er sich eine gebrauchte Arbeitsbühne und gründete dann 1995 eine Firma. Drei Jahre später kam die zweite dazu. Durch Mundpropaganda wurde Mölls-Hüfing bekannt. 2009 verabschiedete er sich bei Intertrans und kümmerte sich nur noch um sein Geschäft.

Zu den Kunden gehören neben Dachdeckern und Malern auch Stromnetzbetreiber und Landschaftsgärtner. "Drei unserer Fahrzeuge stehen dauerhaft bei einer Hochleitungsbaufirma im Sauerland", sagt Bernd Mölls-Hüfing. Gefragt nach den Highlights der Firmengeschichte muss er kurz nachdenken. Am Willibordi-Dom und an der Historischen Rathausfassade in Wesel sei man schon mehrfach gewesen. "Mit unserer Hilfe wurde beispielsweise die Lichtinstallation auf der Rheinbrücke realisiert", sagt der Juniorchef. Auch zeigt er stolz Bilder vom Transport eines roten Wesel-Esels auf ein Garagendach.

In der Regel holen Kunden das benötigte Fahrzeug ab und erhalten eine Einweisung. Das reicht in fast allen Fällen. "Wie gesagt, wir bieten auch an, dass eigene Leute die Geräte bedienen", sagt Bernd Mölls-Hüfing.

Übrigens: Die Familie Molls-Hüfing hat noch ein zweites Standbein. Auf eigenem Grund und Boden werden seit 1986 Tannenbäume angebaut, die im Advent frisch vom Feld zu Weihnachtsbäumen werden.

(RP)
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