Wesel/Voerde/Hünxe Mit Herzblut in der Bäckerei

Wesel/Voerde/Hünxe · Jungen Leuten, die mit Herzblut bei der Sache sind, bietet die Bäckerei Ernsting gerne einen Ausbildungsplatz an.

 Johannes Ernsting (r.) ist mit der Arbeit von Lehrling Benjamin Günster sehr zufrieden. "Er ist sehr engagiert und mit viel Herz dabei."

Johannes Ernsting (r.) ist mit der Arbeit von Lehrling Benjamin Günster sehr zufrieden. "Er ist sehr engagiert und mit viel Herz dabei."

Foto: Martin büttner

Manchmal dauert es einfach etwas länger, bis man das gewünschte Ziel erreicht. Benjamin Günster aus Hünxe beispielsweise hatte sich vor gut neun Jahren bei mehreren Bäckereien erfolglos um einen Ausbildungsplatz bemüht. "Früher", so erzählt er, "habe ich öfter meiner Oma beim Backen geholfen. Das hat mir Freude gemacht." Da er nach dem Hauptschulabschluss aber irgendetwas tun musste, arbeitete er zunächst in einer Lackfabrik, später bei einem Paketdienst. "Doch das wollte ich nicht ewig machen. Deshalb habe ich mich 2012 entschlossen, zunächst ein Praktikum in einer Bäckerei zu machen, um dann noch einmal mein Glück zu versuchen", sagt der 25-Jährige.

Bei der Bäckerei und Konditorei Ernsting in Friedrichfeld, die einige ihrer 19 Filialen auch in Wesel betreibt, bekam er seine Chance. "Wir haben Benjamin eingeladen, drei Tage zur Probe zu arbeiten", erinnert sich Juniorchef Johannes Ernsting (22). "Und am Ende hat unser gesamtes Team gesagt, dass er zu uns passt und er bleiben soll."

Seit Januar ist Benjamin Günster einer von fünf Lehrlingen und radelt jeden Tag bei Wind und Wetter von Hünxe zum Ernsting-Firmensitz an der Poststraße. "Mir gefällt es hier sehr gut", sagt der junge Mann. "Und wir", erwidert Johannes Ernsting, "sind sehr froh, ihn zu haben." Nicht nur, weil er wegen seines Alters auch die um 22 Uhr beginnenden Nachtschichten übernehmen könne. "Er ist mit ganzem Herz bei der Sache. Genau solche Leute brauchen wir."

Aktuell ist Benjamin Günster in der Teigverarbeitung beschäftigt. Aus den großen Edelstahl-Bottichen sticht er mit Hilfe eines Spachtels Brotteig ab, um ihn zu wiegen. Danach wird der Teigkloß "gewirkt und lang gestoßen" — also geknetet und geformt.

In den nächsten zweieinhalb Jahren wird er lernen, wie man Obstkuchen herstellt, leckere Brötchen und luftige Croissants herstellt. Seine Oma wäre bestimmt stolz auf ihn. Seine Eltern sind es.

(RP/rl)
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