Wesel Mit leichter Küche Gäste begeistern

Wesel · An der Hohen Straße 10 eröffnet am Montag, 5. September, die Weselerin Birgit Reichel "The Food Lounge". In dem Buffet-Restaurant bieten die 46-Jährige Betriebswirtin und ihr Team frische Speisen aus aller Welt und vom Niederrhein.

 "Hier sieht es aus, wie bei uns zu Hause", sagt Birgit Reichel, die skandinavische Möbel und internationale "Crossover Küche" liebt. In "The Food Lounge" arbeiten neben ihr drei Vollzeit- und bis zu drei Teilzeitkräfte.

"Hier sieht es aus, wie bei uns zu Hause", sagt Birgit Reichel, die skandinavische Möbel und internationale "Crossover Küche" liebt. In "The Food Lounge" arbeiten neben ihr drei Vollzeit- und bis zu drei Teilzeitkräfte.

Foto: Ekkehart Malz

Im vergangenen Jahr hatte Birgit Reichel beim Schaufensterbummel in der Weseler Innenstadt mittags plötzlich Lust auf etwas Frisches, etwas Leichtes. "Auf ein belegtes Brötchen jedenfalls hatte ich keinen Appetit. Das, was ich gerne gehabt hätte, gab's nicht. Und ich dachte: ,Das kann doch nicht wahr sein.'"

Diese von ihr aufgespürte und analysierte Angebotslücke wird die 46-jährige Diplom-Betriebswirtin nun selbst schließen. Am Montag eröffnet Birgit Reichel an der Hohen Straße 10 (ehemals "La Vedera") nach mehrwöchiger Umbauphase "The Food Lounge". Ein Buffet-Restaurant im skandinavischen Stil ("Hier sieht es aus, wie bei uns zu Hause"), in dem wochentäglich von 10 bis 18 Uhr Spezialitäten aus aller Welt und vom Niederrhein angeboten werden. Samstags gibt's ein großes Frühstückbuffet. Die Rezepte stammen ausschließlich von der aus Biberach in Schwaben stammenden und weit gereisten Hobbyköchin und ihrem Mann, einem gebürtigen Weseler. "Jedenfalls essen wir alles, was unsere beiden Küchenprofis kochen, selbst sehr gerne." Der Liebe wegen kam sie vor elf Jahren an den Niederrhein, wo sie sich ausgesprochen wohl fühlt.

Auf die Idee, sich mit einem Buffet-Restaurant in ihrer Wahlheimat selbstständig zu machen, kam sie nicht zuletzt in Gesprächen mit einem Coach. Nach zwölf Jahren als Leiterin der Unternehmenskommunikation bei der Oberhausener Oxea Ruhrchemie wollte sie beruflich einfach noch mal einen Neuanfang starten, sich selbstständig machen. "Auf unseren vielen Auslandsreisen haben mein Mann und ich viele unterschiedliche Konzepte gesehen und auf Bierdeckeln schon Businesspläne geschrieben", erzählt sie. Klar sei ihr aber von Anfang an gewesen, dass sie nur Tagesgastronomie anbieten werde, um abends und an den Wochenenden Zeit für gemeinsame Aktivitäten und den Freundeskreis zu haben. Und der Freundes- und Bekanntenkreis der Eheleute Reichel scheint groß zu sein. Jedenfalls hat die Jungunternehmerin mehr als 90 Gäste zu zwei Probeessen gebeten und dabei nach eigenen Worten "tolle Bewertungen für Atmosphäre und den Geschmack der Gerichte bekommen". So zum Beispiel für Speisen wie Rotes Thai-Curry, Gnocchi sowie Pasta mit Rucola, Tomaten und Oliven, aber auch für verschiedene (asiatische) Salate, Suppen und Eintopfgerichte wie Möhrenuntereinander mit Mettwurst. "Das hat zum Beispiel bei den Testessen zehn von zehn Punkten bekommen", sagt Birgit Reichel, die auch ihren Gästen die Möglichkeit geben will, die Gerichte zu bewerten. Diese gibt es übrigens auch zum Mitnehmen.

Anders als viele Existenzgründer in der Gastronomie, hat die Weselerin problemlos einen Kredit bei ihrer Hausbank erhalten. "Ich bin schließlich Betriebswirtin und kann rechnen, das ist halt ein Vorteil. Und dann habe ich meinen Businessplan noch von den Experten des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes prüfen lassen, die mir die Tragfähigkeit des Projektes bestätigt haben", sagt sie nicht ohne Stolz.

Knapp 200.000 Euro hat Birgit Reichel in die Food Lounge investiert, die ganz offensichtlich schon jetzt viele Menschen interessiert. "Wenn ich die Türe geöffnet habe, vergeht kaum eine Minute, in der nicht jemand hinschaut und sagt, wie schön er das hier alles findet."

(RP)
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