Wesel Munitionsdepot - Erlebnisse inmitten der Natur

Wesel · Der Regionalverband Ruhr plant auf ehemaligem Militärgelände in Hünxe Renaturierung, Rundweg und Infobunker.

 Die Natur hat sich Munitionsbunker längst zurückgeholt.

Die Natur hat sich Munitionsbunker längst zurückgeholt.

Foto: MB

Das ehemalige Munitionsdepot Hünxe soll im Zuge der Regionale 2016 in ein Naturerlebnisgebiet umgewandelt werden. Das verkündete Arnd Cappell-Höpken, Mitglied im Ruhrparlament des RVR und dort im Umweltausschuss tätig, jüngst in öffentlicher Sitzung im Hünxer Planungs- und Umweltausschuss, wo er sachkundiger Bürger ist.

Geplant ist unter anderem, auf einem Teil des Geländes zwischen Hünxerwald und Gartroper Busch Niederwald zu entwickeln und biotopverbessernde Maßnahmen durchzuführen.

Dazu gehören die Renaturierung eines Bachabschnittes - der kanalisierte Rutenbach soll auf 130 Metern zurückgebaut werden -, die vorhandenen Gewässer und Gräben zum Erhalt von Pflanzenarten und vorkommenden Amphibien zu verbessern und vor allem für die Zauneidechse geeignete Sonn- und Eiablageplätze zu schaffen. Als zentraler Informationspunkt im Gelände ist geplant, einen der vorhandenen Großbunker, etwa für eine Ausstellung, dauerhaft zu öffnen. Der Zugang soll barrierefrei werden. Weitere Informationspunkte sind außerdem entlang des etwa 2,5 Kilometer langen Rundweges vorgesehen.

"Ich begrüße diese geplante Maßnahme ausdrücklich", so Arnd Cappell-Höpken. "Die Nutzung der vorhandenen Anbindung und der Bunker machen diesen Ort dann hoffentlich weniger interessant für ungebetene Besucher. Dieses Naturerlebnis ist ein weiterer kleiner Baustein für unsere Naherholungsgemeinde."

Die Natur hat sich das ehemalige Militärgelände längst zurückgeholt. Der Regionalverband Ruhr hatte das insgesamt 47,2 Hektar große Grundstück des ehemaligen Munitionsdepots Hünxe 2001 vom Bundesvermögensamt erworben. Die von etwa 1976 bis 1999 militärisch genutzte Anlage liegt zwischen großen Waldgebieten etwa 5,5 Kilometer vom Hünxer Ortskern entfernt. Den Flächen kommt einerseits eine hervorragende Freizeit- und Erholungsfunktion zu, sie haben andererseits aber auch eine hohe Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz.

Das Gelände mit viel Wald, Bächen, asphaltierten Straßen und oberirdischen Bunkern ist heute ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von seltenen Tier- und Pflanzenarten.

Dazu gehören Zauneidechse, Waldeidechse, Kreuzotter, Molche, Erdkröte, Grasfrosch, Waldschnepfe und die Schleiereule.

Daneben sind bisher sieben Fledermausarten festgestellt worden, von denen zwei Arten (Braunes Langohr und Fransenfledermaus) in einem für Fledermäuse hergerichteten ehemaligen Bunker auch überwintern.

(P.N.)
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