Wesel Muttertag ist nicht nur einmal im Jahr

Wesel · Zum morgigen Muttertag: Isabell Terhardt (28) aus Bislich ist Mutter, wird Mutter und arbeitete bis vor kurzem noch als Tagesmutter. Jetzt wartet die gelernte Erzieherin auf ihr zweites Kind, das sie im Juli erwartet.

 Isabell Terhardt über den morgigen Muttertag: "Jeder Tag sollte ein bisschen wie Muttertag sein."

Isabell Terhardt über den morgigen Muttertag: "Jeder Tag sollte ein bisschen wie Muttertag sein."

Foto: Malz

Es passt zu Isabell Terhardt, wenn sie sagt: "Muttertag ist jeden Tag." Und sie schiebt gleich noch hinterher: "Väter sind genauso wichtig." Die 28-Jährige weiß, wovon sie spricht. Denn sie ist nicht nur selbst Mutter des vierjährigen Elias. Sie hat bis vor einem Jahr auch als Tagesmutter gearbeitet, betreute neben ihrem eigenen Sohn noch bis zu vier weitere Kinder im Alter von einem bis drei Jahren. Dass sie dies aktuell nicht mehr tut, hat einen schönen Grund. Denn Isabell Terhardt erwartet im Juli ihr zweites Kind. Dass Kinder sozusagen ihre Berufung sind, das gibt sie unumwunden zu.

Die aus Bienen stammende Terhardt, die vor drei Jahren in das Haus ihrer Oma in Bislich zog, absolvierte eine Ausbildung zur Erzieherin, machte ihr Fachjahr bei der Lebenshilfe Rees, wobei ihr die integrative Arbeit ganz besonders gefiel. Als Elias dann geboren war, ging's für sie in die einjährige Elternzeit. Doch schon nach sechs Monaten begann sie, den Grundstein für die nahe Zukunft zu legen. Sie besuchte einen Kursus für Tagesmütter in Emmerich, erarbeitete selbst ein Konzept, wie sie sich die Betreuung von Kleinkindern vorstellt und meldete ihre Absichten beim Jugendamt an. Qualifikationshinweise, Visitenkarten, Internetseite - Isabell Terhardt war bestens vorbereitet, betrieb ganz offen Werbung für das, was sie tun wollte.

Und so dauerte es auch nicht lange, bis sich die ersten Eltern bei ihr meldeten. Und dann sprudelt es förmlich aus Isabell Terhardt heraus und es ist spürbar, wie ernst sie ihre Aufgabe nahm und welch große Freude es für sie war, die Kinder, die man ihr anvertraute, zu betreuen. "Ich habe immer versucht, die Kinder, bei allem, was ich tue, mit einzubeziehen. Wir waren viel draußen, was mir auch enorm wichtig war. Selbst beim Kochen hab ich sie eingebunden." Sie schaffte sich ein Fahrrad an, in dem alle Kinder Platz fanden, machte Ausflüge mit ihnen, integrierte sie aber auch in ihren eigenen Tagesablauf.

Ihr gelang es aber auch, trotz enger Bindung und intensiver Beziehung zu den Kindern die Grenze zu ziehen. Denn: "Ich bin die Betreuungsperson, nicht der Mutterersatz." Dass ihr "Mutterherz" dennoch beim täglichen Umgang mit den Kindern schlug, ist dem "Gefühlsmenschen" geschuldet, als den sie sich bezeichnet. Und wie war es für ihren Sohn Elias, der seine Mama fünfmal in der Woche mit anderen Kindern teilen musste? "Er hat das super gemacht. Und er hat auch von den vielen sozialen Kontakten profitiert", sagt Isabell Terhardt. Dass zu allen Kindern (und auch deren Eltern), die sie betreute, weiterhin Kontakt besteht, darf die Bislicherin zurecht als gutes Zeichen werten.

Und wie ist das Verhältnis zur eigenen Mutter? "Meine Mama war und ist immer für mich da. Und für mich wird sie auch immer die Mama bleiben, auch wenn sie ja jetzt eine Oma ist", erzählt Terhardt schmunzelnd. Auch als Tochter steht für sie fest: "Jeder Tag sollte ein bisschen wie Muttertag sein."

(RP)
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