Hamminkeln Nachbarn fürchten Lärm durch Hotel

Hamminkeln · Das Landhaus Ridder will erweitern. Deshalb soll es eine neue Zufahrt über den Lankerner Schulweg geben. Ein "Info-Point" soll das Tor zu Dingdener Heide werden. Wie der aussehen soll, ist unklar.

Hamminkeln: Nachbarn fürchten Lärm durch Hotel
Foto: Ridder

Die Familie Ridder betreibt in Lankern ein traditionsreiches Landhaus mit Restaurant, Gastwirtschaft und Kegelbahn. Der vor zwei Jahren neu eröffnete, geschmackvolle Festsaal hat sich mittlerweile als Anlaufpunkt für Veranstaltungen und Festlichkeiten etabliert. Jetzt wird das nächste Projekt angegangen - ein Hotelneubau im Anschluss an den besagten Festsaal. Das Vorhaben wurde nun bei einer Bürgeranhörung im Rathaus vorgestellt. Ergebnis: Nachbesserungen des Plans sind gelungen, Anwohner fürchten dennoch Lärm.

Was ist geplant? Das Hotel - laut Verwaltung mit 25 bis 30 Zimmern, aber die genaue Planung steht noch aus - wird an den Festsaal angeschlossen. Zwölf Meter Höhe soll der dreigeschossige Flachdachbau erreichen. Auf dem Gelände soll es ein extra Trauzimmer geben, mit Spitzdach etwa zehn Meter hoch. Die Zufahrt des Lieferverkehrs wird am Gasthof vorbei von der L 602 aus erfolgen. Das Gros des jetzigen Parkplatzes wird dafür genutzt. Neuer Parkraum entsteht neben dem Hotel an einer mit Anschluss an den Lankerner Schulweg zu bauenden Zufahrt. Von dort kommen die Gäste geradewegs zur L 602. Eine weitere Optionsfläche liegt dort, wo heute Betriebsleiter- und Gästehaus stehen. Hier könnte später erweitert werden, wenn auch begrenzt.

Innerhalb des gesamten Areals soll ein "Info-Point" entstehen, hier gibt es dann Wissenswertes über die Dingdener Heide und ihre Entstehung sowie Infos zu Radrouten. Was, blieb in der Anhörung vage. Die Stadt sieht das Vorhaben als stärkend für die touristische Bedeutung Hamminkelns und eine bessere Vermarktung der Region an. In diesem Zusammenhang könnte das geplante Hotel als Übernachtungspunkt für Mehrtagestouristen dienen, heißt es in den Planunterlagen.

Das klingt schlüssig, doch Anwohner fürchten Lärm - insbesondere durch trunkene Gäste auf dem Nachhauseweg. Dies führe heute schon zu Belästigungen, was die Gastwirt-Familie Ridder für übertrieben hält: "Da laufen doch keine Karawanen durch die Gegend."

Bürgermeister Bernd Romanski brachte ins Spiel, die Zuwegung im Einbahnstraßenbetrieb zu führen, um die Lärmgefahr zu verringern. Allerdings halten sich laut Verkehrsgutachter die zusätzlichen Autofahrten im Außenbereich durch den Hotelbetrieb im verträglichen Rahmen. Er sieht auch keine Notwendigkeit, an der Einmündung Lankerner Schulweg wie ein paar Meter weiter am Knotenpunkt L 602 und Am Beltingsbach - hier liegt ein weiterer Landgasthof-Parkplatz - irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen. Anwohner sahen das skeptisch und wiesen auf die durch die Bebauung und den Bewuchs schlecht einsehbare Einmündung Lankerner Schulweg hin. Hier seien vor allem Radfahrer leicht zu übersehen.

Der Gutachter hat indes eine andere Richtung eingeschlagen, die bei der Anhörung nicht zur Sprache kam. In seinem schriftlichen Statement hält der Gutachter ein durchgängiges Tempolimit auf der L 602 für richtig. Nach seinen Feststellungen wird im Bereich Landgasthof, wo Tempo 70 gilt, zu schnell gefahren - und zwar deutlich etwa an der 70er-Tafel nördlich des Lankerner Schulweges.

Das Fazit: kein Handlungsbedarf an den Knotenpunkten, aber "als sinnvolles Instrument zur Gefahrenabwehr kommt die Absenkung der Streckengeschwindigkeit in Frage".

(RP)
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