Wesel (Neu-)Baupläne für das Rheinstübchen

Wesel · Das Café unweit des Stadthafens muss dringend saniert werden. Eigentümer des auch als Steigerhaus bekannten Zweckbaus sind die Stadtwerke. Die hoffen auf Rückendeckung von Politik und Bezirksregierung. SPD sagt Hilfe zu.

Wesel: (Neu-)Baupläne für das Rheinstübchen
Foto: Nikolei

Vor allem bei schönem Wetter sind das Café Rheinstübchen, der Wintergarten und die Außenterrasse brechend voll. Hier genießen Einheimische und Auswärtige Kaffee und Kuchen, Kartoffelsalat mit Würstchen und natürlich den freien Blick auf den Rhein.

 Das Rheinstübchen ist vor allem im Frühjahr und Sommer bei schönem Wetter Ziel von Ausflüglern.

Das Rheinstübchen ist vor allem im Frühjahr und Sommer bei schönem Wetter Ziel von Ausflüglern.

Foto: Klaus Nikolei

Allerdings gibt es da ein dickes Problem: Der zweigeschossige Zweckbau aus den 60er Jahren, der lange als Kartenverkaufsstelle für Dampferfahrten sowie als öffentliche Toilette diente und später als Kiosk genutzt wurde, ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Das auch als Steigerhaus bekannte Objekt ist im Eigentum der Stadtwerke. Deren Geschäftsführer Franz Michelbrink geht davon aus, dass die nötigen Arbeiten rund 100.000 Euro kosten.

"Wirtschaftlich lohnt sich das nicht mehr. Besser wäre wohl ein behindertengerechter Neubau mit großer Küche und mehr Platz für Gäste oder eine wie auch immer geartete Erweiterung", sagt er. Um das sicherlich mehrere Hundertausend Euro teure Projekt in Angriff nehmen zu können, müssen allerdings mehrere Hürden genommen werden. Zum einen muss der Stadtwerke-Aufsichtsrat grünes Licht für die Investition geben. Gleichzeitig braucht Michelbrink die Unterstützung des Stadtrates, damit der Uralt-Bebauungsplan so geändert wird, dass ein Neu- oder Anbau möglich wird. Und dann muss auch noch die Bezirksregierung die ganze Sache abnicken, weil das Café im Hochwasserschutzgebiet liegt. Froh ist Michelbrink, dass sowohl die Bürgermeisterin als auch die Stadtplanung die Sache wohlwollend begleiten wollen. Auch dürfte die Politik mehrheitlich nichts gegen die Rheinstübchen-Pläne haben. Die SPD, so erklärte gestern Fraktionschef Ludger Hovest bei einem Besuch im Rheinstübchen, "will die Sache nach vorne bringen. Der Standort muss erhalten bleiben."

Als nächstes will Michelbrink im Januar mit einem Architekten mögliche Alternativen durchsprechen, diese der Stadt vorstellen und anschließend mit der Pächterin diskutieren, "mit der wir sehr zufrieden sind und der wir eine Perspektive bieten wollen." Läuft alles nach Plan, könnten 2017 alle Genehmigungen vorliegen und mit dem An- und Umbau beziehungsweise dem Neubau begonnen werden. Das Rheinstübchen, da sind sich alle am Projekt Beteiligten einig, dürfe nicht zu groß werden und müsse seine gemütliche Atmosphäre behalten.

(RP)
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