Niederrhein Neue A40-Rheinbrücke: Höher, breiter und länger

Niederrhein · Tag für Tag quälen sich 100.000 Autofahrer oder sogar noch mehr über die A40-Brücke zwischen Duisburg-Neuenkamp und Duisburg-Homberg. Und viele von ihnen sehnen vermutlich den Tag herbei, wenn diese Rheinüberquerung endlich achtspurig ist. Derzeit stehen wegen des maroden Zustandes des Bauwerks bekanntlich höchstens vier der sechs Fahrstreifen zur Verfügung.

 Imposant: die neue Rheinbrücke zwischen Duisburg-Neuenkamp und Duisburg-Homberg in einer Modellansicht.

Imposant: die neue Rheinbrücke zwischen Duisburg-Neuenkamp und Duisburg-Homberg in einer Modellansicht.

Foto: Keipke Architekten

Die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) ist bei den Planungen für den Neubau schon sehr weit. Auf Fotomontagen kann Karl-Heinz Aukschun, Abteilungs- und Projektleiter, bereits zeigen, wie die neue Brücke aussehen wird. Vor allem aber kennt er die nächsten Schritte auf dem Weg zur Realisierung. Ende 2019/Anfang 2020 sollen die Baumaschinen anrollen. Kann der angepeilte Zeitplan eingehalten werden, so wird die erste Teil der künftig zwei neuen Brücken 2023 für den Verkehr freigegeben, die zweite folgt dann drei Jahre später.

Die Brücke wird bei fließendem Verkehr gebaut. Für den kommenden Monat, am 21. und 22. Juni, hat die Deges die Duisburger Mercatorhalle für eine Themenwerkstatt angemietet. Die Bürger (vor allem die, die in Neuenkamp und Homberg wohnen) sollen dann die Möglichkeit haben, aus erster Hand zu erfahren, was neben ihren Haustüren passieren wird. Gleichzeitig können sie Vorschläge äußern, die nach Möglichkeit auch aufgegriffen werden. Im Vordergrund stehen dabei der Lärmschutz, Umweltverträglichkeitsaspekte und Maßnahmen im Zusammenhang mit der Einrichtung der Baustelle und mit dem Baustellenbetrieb.

Derzeit ist von der Deges vorgesehen, noch in diesem Jahr (Spätsommer/Herbst) das Planfeststellungsverfahren zu beantragen. Zwei Jahre wird es dauern, bis zum Beispiel die Träger öffentlicher Belange ihre Stellungnahmen abgegeben haben, nicht auszuschließende Beschwerden von Betroffenen - in welcher Form auch immer - erörtert wurden und die Bauarbeiten europaweit ausgeschrieben werden dürfen - ein sehr ambitionierter Zeitplan.

Die neue Brücke wird nicht nur breiter sein, sondern auch höher und länger. 68 Meter liegen künftig zwischen dem einen und dem anderen Seitengeländer, nahezu ein Kilometer zwischen dem einen und dem anderen Ende. Und vom Brückenboden bis zur Spitze der acht neuen Pylone werden es 73 Meter sein, etwa 25 Meter mehr als heute. Zusätzlich zu den acht Fahrstreifen kommen zwei Geh- und Radwege an den Außenseiten, die durch gläserne, 6,50 Meter hohe Schutzwände vom Verkehrslärm abgeschirmt sind.

Das neue Bauwerk soll länger als das vorhandene stehen bleiben. Die jetzige Rheinbrücke wurde 1970 freigegeben und war ausgelegt für eine Belastung von 30.000 Autos. Fünf Jahrzehnte später muss sie weg, unter anderem, weil sie die mehr als 100.000 Fahrzeuge täglich nicht mehr "ertragen" kann. Der Neubau hingegen wird nicht nur diese hohe Belastung verkraften, sondern soll sogar bis zu 125.000 Fahrzeuge aushalten.

(RP)
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