Wesel Neue Kita Brüner Tor: Kritik an Rampe und Gerätehaus
Wesel · Im Jugendhilfeausschuss, der heute öffentlich ab 16.30 Uhr im Ratssaal tagt, wird die Verwaltung zahlreiche Fragen beantworten müssen. Fragen, die gestern die Kollegen vom Gebäudeservice im Fachausschuss nicht beantworten konnten - weil sie nicht zuständig sind.
Und darum geht es: Die auslaufende Brüner-Tor-Grundschule in der Innenstadt wird bekanntlich für rund 1,3 Millionen Euro zu einer Kindertagesstätte umgebaut. Das Problem ist, dass die Arbeiterwohlfahrt (Awo) als Träger einige Wünsche angemeldet hat. So ist eine 60 Meter lange Rampe vorgesehen, damit Mütter Kinderwagen barrierefrei ins Erdgeschoss schieben können und Kinder unter drei selbstständig aufs Außengelände kommen. Außerdem wird ein Gerätehaus für Roller, Bobbycars, Sandspielzeug benötigt. Die Verwaltung hat einen Entwurf gezeichnet und die Kosten errechnet: 30 000 Euro.
"Eine wahnsinnige Summe. Man bekommt sicher für 10 000 Euro einen super Schuppen", meinte Sebastian Hense (CDU). Parteifreund Frank Schulten schlug vor, einfach eine günstige Fertiggarage zu nehmen. Dass die geplante Rampe übrigens nicht behindertengerecht ist (es fehlen Ruheebenen für Rollstuhlfahrer) und das künftige Kita-Gebäude innen nicht barrierefrei ist, machte ihn fassungslos. SPD-Fraktionschef Ludger Hovest meinte, dass es den Kindergärtnerinnen wohl zuzumuten sei, die Spielgeräte "die drei Stufen aus dem Keller" zu holen. Mal sehen, wie sich die Sozialpolitiker heute zu der ganzen Thematik äußern werden.
Ebenfalls heute setzen sich die Verantwortlichen der Kreishandwerkerschaft zusammen, um zu beraten, ob man nicht die kunstvoll mit Handwerkssymbolen gestaltete Säule im Foyer der Brüner-Tor-Schule restaurieren und bei sich aufstellen soll. Besagtes Foyer wird nämlich abgerissen. Und die Säule des Künstlers Bernd Terhorst gilt als Kunst am Bau. Ungeklärt blieb gestern im Gebäudeausschuss die Frage, wer die Kosten für das Herausschneiden der Säule (rund 45 000 Euro) übernehmen wird.
