Wesel Neue Kleider fürs ausgebrannte MGH

Wesel · Der Feuerschaden vom Mai ist noch lange nicht überwunden. Eine Kinderkleider-Spende lindert die Lage im Generationenhaus.

Wesel: Neue Kleider fürs ausgebrannte MGH
Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Schön sieht es aus im Sechondhand-Laden des Mehrgenerationenhauses (MGH) am Birkenfeld. Kinderkleidung und Spielsachen liegen aufgeräumt in den Regalen. Alles blitzt und strahlt in den Räumen, die längst zum Treffpunkt geworden sind. Neue Besucher könne nicht ahnen, wie es hier vor zwei Monaten ausgesehen hat. Der 18. Mai, ein Sonntag, war ein Schicksalstag für das MGH. Ein Großbrand im Spielbereich des Mutter- und Kindheims legte wesentliche Teile der vielseitigen Einrichtung lahm. Zum Glück wurde niemand verletzt, aber die Folgen sind bis heute sicht- und vor allen Dingen riechbar.

Während der Kinderkleidermarkt im Untergeschoss schon wieder bestens renoviert ist, sitzt in vielen anderen Räumen ganz in der Nähe noch immer klebriger und stinkender Ruß in den Ecken. Trotz unmittelbarer Unterstützung durch Spezialfirmen, eigene und ehrenamtliche Kräfte - Leiterin Anne Oberdorfer spricht von "überwältigender Hilfe" und optimaler Begleitung durch die Versicherung - wird es wohl noch bis zum Ende des Jahres dauern, die gröbsten Schäden zu beheben. Am schlimmsten ist der Gestank, der auch in frisch renovierten Räumen noch zu riechen ist. Die Räume für die dritte Kita-Gruppe, die Waschküche, die Nähstube, das Kinderkleider-Lager, Flure und Treppenhäuser sind nicht nutzbar. "Wir sind immer noch mittendrin", beschreibt Oberdorfer die Situation, dankt zugleich allen Helfern und wundert sich über das, was bereits wieder fertig ist.

Da kam Besuch von der Weseler Apothekerin Ute Liman und Konferenzdolmetscherin Andrea Rölfs von der Firma Sinngetreu gestern gerade recht. Sie brachten kistenweise tolle T-Shirts und Baby-Bodies als Spende für den Secondhandshop mit. Rotarierin Liman vom Club Lippe-Issel hatte über ihre Freundin Rölfs die Möglichkeit, an Hunderte Kleidungsstücke der Serie Gizmoroo zu gelangen. Denn Rölfs kennt die Gestalterin Dinorah Orta Greer, die diese Artikelserie aktuell nicht mehr weiterführt.

Rotarier-Tochter Dinorah Orta Greer, stammt aus Mexiko, studierte Interior Design, ist verheiratet mit einem Deutschen, hat zwei Kinder und lebt heute in Lugano, wo sie ihr neues Design-Projekt (www.pinkhabanero.com) verfolgt.

Als bei Liman der Gedanke reifte, Gizmoroo-Bestände für einen guten Zweck zu vermitteln, kam es zu dem Brand im Mehrgenrationenhaus. Somit stand auch schnell fest, wer von den Sachen profitieren soll: der Secondhandshop des MGH. Die schicken Sachen für Kinder im Alter von neun Monaten bis zu drei Jahren liegen ab sofort in den Regalen.

Keine Scheu: Vom Brandgeruch ist hier nach der Renovierung wirklich nichts mehr zu spüren. Das Feuer hatte sich wohl aber nachhaltig auf das dahinter liegende Lager ausgewirkt. "Die Wintersachen mussten wir alle wegwerfen", berichtet Marita Zimmermann. Im MGH gibt es bis zur Normalität noch viel zu tun.

(RP)
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