Wesel Neue Verbundleitung in St. Nikolaus

Wesel · Wechsel im Führungsduo für die zehn katholischen Kindergärten in Wesel. Maria Heynen löst Angelika Tepaße ab.

 Angelika Tepaße (l.) verlässt die Verbundleitung der katholischen Kindergärten. Ihre Stelle neben Dennis Epping nimmt ab September Maria Heynen ein.

Angelika Tepaße (l.) verlässt die Verbundleitung der katholischen Kindergärten. Ihre Stelle neben Dennis Epping nimmt ab September Maria Heynen ein.

Foto: Malz

Wer Kindergarten hört, der denkt an etwas Kleines, Heimeliges, Kuscheliges. So ist es im Grunde auch, wenn man eine Einrichtung besucht. Wie groß indes der Organisationsaufwand ist, erkennt der Außenstehende nicht. Schon gar nicht bei Verbünden. Gleich zwei davon zu je fünf Kindergärten gibt es in der Weseler Großpfarrei. Beide haben jeweils 15 Gruppen sowie insgesamt 100 Erziehungskräfte (99 Frauen und ein Mann). Nicht eingerechnet ist Dennis Epping (37). Er hat die Leitung für die Einrichtungen Herz-Jesu Feldmark und Blumenkamp, St. Marien Flüren, St. Johannes Bislich und St. Martini. Für die fünf weiteren katholischen Kindertagesstätten - St. Franziskus, St. Antonius Obrighoven, Zu den Heiligen Engel (Fusternberg), Stralsunder Straße (Schillviertel) und Antonistraße (Innenstadt - ist Angelika Tepaße (60) zuständig, die aber zum Monatsende ausscheidet. Stefan Sühling, Leitender Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus Wesel, stellte gestern den Wechsel vor.

Während die Bocholterin Tepaße nach Nordhorn zieht, nimmt ihre Stelle als Verbundleiterin zum 1. September Maria Heynen (50) ein. Sie lebt in Rheinberg, ist gelernte Erzieherin sowie Fachwirtin für Sozialmanagement und hat 25 Jahre den Kindergarten St. Urbanus in Winnekendonk (Kevelaer) geleitet. Sie hat sich besonders deshalb für die Verbundleitung interessiert, weil sie hier große Möglichkeiten zur Gestaltung sieht, zur Entwicklung von Perspektiven im größeren Stil. Ihre ersten Ziele sind es, sich in der Kirchengemeinde gut zu vernetzen sowie Leitungen, Teams und Elternbeiräte ihrer fünf Einrichtungen kennenzulernen. Und sie will "in Zeiten knapper Kassen Prozesse transparenter machen". Also zeigen, was geht, und was nicht. Wenn Perspektiven an neuen Gesetzen scheitern, so sagt sie, dann müsse man Antworten finden beziehungsweise andere Lösungen suchen.

Die Zusammenlegung von Kirchengemeinden und ihren Einrichtungen ist ein sensibles Thema. Dennis Epping war 2010 mit seinem Pilot-Verbund einer von sieben im Bistum Münster. 2013 kam kurz vor der Fusion zu St. Nikolaus der Verbund von Angelika Tepaße hinzu. "Nicht ohne Verwerfungen", so Stefan Sühling, sei das abgelaufen. Bekanntlich gab es in den Gemeinden und Einrichtungen Sorgen wegen veränderter Zuständigkeiten, wegen des geschätzten individuellen Charakters der Kitas. Ziel aber, so Epping, sei es, die pädagogischen Profis ohne Bevormundung von Verwaltungsaufgaben zu entlasten. Dazu gehört auch die Organisation von Einzelintegration. Bei personellen Veränderungen könne nun aus einem großen Pool geschöpft werden. Das Umsetzen von Kräften, so Epping weiter, sei natürlich "höchst gesprächsintensiv" und mit der Mitarbeitervertretung abzustimmen.

Laut Tepaße sollen nach Möglichkeit die Beziehungen stabil bleiben zwischen Erzieherin und Kind samt Eltern. Andererseits seien Arbeitsverträge zu beachten und Lösungen zu suchen, wenn etwa eine Erzieherin nach Elternzeit mit veränderter Stundenzahl zurückkehrt. "Mit Blick aufs Ganze sieht man auch Unterschiede und erkennt, wer oder was wo vielleicht eher gebraucht wird", sagt Tepaße. Sühling stellt fest: "Kindergarten und auch Kirche sind komplizierter geworden."

(RP)
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