Martin Babilas Neuer Chef von 6100 Altana-Mitarbeitern

Wesel · Der Weseler Spezialchemie-Konzern Altana steht seit Anfang des Jahres unter der Führung von Martin Babilas (44), dem langjährigen Vorstandsmitglied. Ein Gespräch über Verantwortung, Vertrauen und den langfristigen Ausbau des Standortes.

 Tolle Karriere: Diplom-Kaufmann und MBA Martin Babilas kam 1998 mit 27 zu Altana und ist mit 44 an der Spitze des Chemie-Konzerns angelangt.

Tolle Karriere: Diplom-Kaufmann und MBA Martin Babilas kam 1998 mit 27 zu Altana und ist mit 44 an der Spitze des Chemie-Konzerns angelangt.

Foto: Malz

WESEL Bei der Altana AG, dem Weseler Vorzeigeunternehmen mit Sitz an der Abelstraße, hat es jüngst einen Generationswechsel gegeben. Dr. Matthias L. Wolfgruber (62), der langjährige Vorstandsvorsitzende, ist in den Ruhestand getreten. Seine Position übernommen hat zum 1. Januar Martin Babilas (44), der seit 2007 als Mitglied des Vorstands bei Altana tätig ist und seit fast 18 Jahren für das Unternehmen arbeitet.

Was ist das für ein Gefühl, Chef eines Global Players zu sein? Wie viele Mitarbeiter hat Altana mittlerweile?

Babilas Rund 6100 Kolleginnen und Kollegen weltweit. Ich empfinde eine große Freude und sehe meine neue Tätigkeit als tolle Herausforderung, die ich natürlich sehr ernst nehme, da ich eben jetzt die volle Verantwortung trage.

Werden Sie die wichtigsten Standorte besuchen, um sich vorzustellen?

Babilas Seit wir Mitte 2015 bekannt gegeben haben, dass ich Vorstandsvorsitzender werde und meine Position mit Herrn Genten als neuem Finanzvorstand besetzt wurde, habe ich viele unserer Standorte weltweit besucht, um zu erfahren, was die Menschen bewegt und was sie an Veränderungen und Kontinuität erwarten. Es ist mir wichtig, nah an den Menschen zu sein. Außerdem habe ich mich an meinem ersten Arbeitstag per Videobotschaft an alle Mitarbeiter weltweit gewandt und erklärt, dass ich natürlich gerade in meiner neuen Rolle für die vier Grundwerte des Unternehmens stehe.

Und die lauten bitte?

Babilas Zum einen Wertschätzung. Dann Offenheit. Offenheit für Ideen , Offenheit für die Herausforderungen und Veränderungen der Zukunft. Dritter Punkt: Handlungsspielraum. Eine wichtige Triebfeder. Und nicht zuletzt Vertrauen als Basis für langfristige Partnerschaft und Zusammenarbeit. Vertrauen in die Mitarbeiter, damit sie sich im Rahmen ihrer Handlungsspielräume entwickeln und auch über sich hinauswachsen können.

Sie sind wohl auch über sich hinausgewachsen. Oder hätten Sie bei Ihrem Berufsstart gedacht, einmal in dieser Führungsposition zu landen?

Babilas So etwas kann man nicht planen. Aber ich kann sagen, dass ich nach meinem Wirtschaftsstudium in Trier, zu dem auch ein eineinhalbjähriger Aufenthalt in den USA gehört hat, Verantwortung übernehmen, mich entfalten und entwickeln wollte. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass dies bei Altana möglich sein würde. In der Praxis hat sich das sehr bestätigt.

Waren Sie als Schüler an Chemie interessiert? Woher kommen Sie?

Babilas Geboren bin ich in Aachen, aufgewachsen in Geilenkirchen, wohnhaft seit vielen Jahren in Düsseldorf. Also ein echter Rheinländer. Von Hause aus bin ich sehr an Chemie interessiert, weil mein Vater Chemielehrer war. Nur in der Schule stimmte die Chemie zu meinem Chemielehrer nicht ganz. So kam es, dass ich nach dem Abitur zunächst eine Banklehre gemacht und dann Wirtschaft studiert habe. Kurz nach meinem Abschluss im Herbst 1998 bin ich dann durch eine Stellenanzeige auf Altana aufmerksam geworden. Damals suchte man einen Referenten für den Finanzvorstand mit Sitz in Bad Homburg. Ich hatte von Anfang an sehr intensiven Kontakt zur Chemiesparte, die damals schon in Wesel beheimatet war. So kam ich drei Jahre später an den Niederrhein, wo ich mich mit meiner Frau und meinem viereinhalbjährigen Sohn sehr wohlfühle.

Welche Pläne gibt es für den Standort Wesel mit seinen vielen Hundert Beschäftigten?

Babilas Rund 900 sind es bei Altana und der Byk-Chemie zusammen. Wesel ist und bleibt ein ganz bedeutender Standort, den wir in der Zukunft weiter ausbauen werden.

KLAUS NIKOLEI FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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