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Hamminkeln Nicht nur Lob für das Hochwasserkonzept

Hamminkeln · Die Kreistagsmitglieder hoffen auf eine zügige Umsetzung der Maßnahmen gegen Issel-Hochwasser. Noch sei die Bereitschaft der Anlieger groß. Doch Bürgermeister Romanski wartet weiter auf Taten.

 Das neue Hochwasserkonzept soll Überflutungen wie im vergangenen Sommer verhindern, als starke Regenfälle die Issel über die Ufer treten ließen.

Das neue Hochwasserkonzept soll Überflutungen wie im vergangenen Sommer verhindern, als starke Regenfälle die Issel über die Ufer treten ließen.

Foto: Malz

Die Mitglieder des Weseler Kreistags sind "sehr zufrieden" mit dem Entwurf eines "Hochwasserschutzkonzeptes Issel". Das berichtet der Hamminkelner Udo Bovenkerk (CDU). Das Konzept hatte die Kreisverwaltung erarbeitet und verschiedene Möglichkeiten präsentiert, wie die Anrainer der Issel künftig besser geschützt werden sollen. Grundlage hierzu ist der Entwurf des Ingenieurbüros ProAqua (RP berichtete). Kernpunkt des Konzepts ist eine Reihe von Baumaßnahmen, die dazu führen sollen, bis zu zwei Millionen Kubikmeter Hochwasser aufzunehmen.

Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski zeigte sich nach der Vorstellung allerdings enttäuscht: "Ich habe nichts gelesen, was wir nicht schon auf unseren Hochwasserveranstaltungen gehört haben." Für ihn sei es das Kernthema, wie es konkret mit dem Hochwasserschutz weitergehe. Also: "Wer gibt Geld? Wer hat die Verantwortung, die Maßnahmen auch umzusetzen - Kreise, Isselverband oder die Städte? Wer rechnet ab? Dazu braucht man die Kommunen." Er sehe daher bislang mehr Fragezeichen als Antworten, sagte der Bürgermeister.

Der im Kreistag genannte Vorhabenkatalog beinhaltet unter anderem die Sanierung von Wällen und Dammneubauten - zum Beispiel in Ringenberg -, die Aufweitung von Gewässern in Vorfluter, die Nutzung von Baggerseen, die Schaffung von Polderflächen sowie eine ökologische Aufwertung. Letztere ist Voraussetzung für höhere Fördergelder, dürfte aber in der Umsetzung dauern. Die Stadt Hamminkeln favorisiert hingegen Polderflächen, die von Landwirten zur Verfügung gestellt werden und schnell zu fluten wären. Hierzu gibt es städtische Verhandlungen.

Helmut Czichy vom Verwaltungsvorstand im Kreishaus setzt laut Udo Bovenkerk ebenfalls auf Tempo, hat aber gleichzeitig weitere Veranstaltungen für die Bürger vor Ort angekündigt. Er plädiert dafür, die geplanten Maßnahmen nun auch kurzfristig umzusetzen, weil derzeit die Bereitschaft der Anlieger, sich an Veränderungen zu beteiligen, noch groß sei. Punktuelle Lösungen reichten aber nicht, es müsse vielmehr der gesamten Issel-Verlauf von Marienthal bis Anholt betrachtet werden.

Ein Beispiel: Für die Entlastung des Wolfsstrangs in Mehrhoog, wo es beim Hochwasser im vergangenen Jahr volle Keller und starke Grundwasserprobleme gegeben hatte, könnte eine Aufweitung der Issel in Werth oder Anholt hilfreich sein. "Inwieweit sich vor Ort dann Bereitschaft zeigt, Flächen zur Verfügung zu stellen, muss sich bei den anstehenden Verhandlungen zeigen", betonte Bovenkerk.

Er bekannte sich auch zu Deichneubauten wie beispielsweise in Ringenberg. Laut Czichy müssen dafür aber zeitaufwendige Planfeststellungsverfahren betrieben werden.

Dennoch: Die Kreistagsabgeordneten zeigten sich vom ersten Aufschlag, den Ingo Klenke und Michael Fastring von der Kreisverwaltung laut Udo Bovenkerk überzeugend dargestellt hätten, grundsätzlich sehr zufrieden. "Alle Beteiligten hoffen, dass dieser Entwurf jetzt möglichst schnell an Fahrt aufnimmt und dazu auch eine breit gestreute Akzeptanz bei der Vielzahl der Behörden, Anrainern und Bürgern erfährt", sagte Bovenkerk.

(RP)
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