Kreis Wesel Niederrheinbahn wird reaktiviert

Kreis Wesel · Kamp-Lintfort wird über die Schiene an Duisburg angebunden, auch gelangen Bahnreisende bald 17 Minuten schneller von Münster nach Düsseldorf.

Für Pendler zwischen Moers und Kamp-Lintfort sowie zwischen Münster und Düsseldorf wird es deutliche Verbesserungen geben. So soll die Niederrheinbahn von Moers nach Kamp-Lintfort reaktiviert werden. Die Strecke wurde in den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Darüber hinaus wird die Stadt Münster in das Netz des Rhein-Ruhr-Expresses (RRX) eingebunden; damit wird die Distanz zwischen Münster und der Landeshauptstadt 17 Minuten schneller überbrückt als mit der heutigen Linie des Regionalexpresses. Die beiden Entscheidungen wurden gestern im Verkehrsausschuss im Düsseldorfer Landtag bekanntgegeben.

Verkehrsminister Hendrik Wüst: "Das Land stärkt damit den ÖPNV. Beide Entscheidungen tragen dazu bei, dass wir im Öffentlichen Personennahverkehr besser werden. Der RRX nimmt weiter Fahrt auf und die Reaktivierung der Niederrhein-Bahn schafft ein neues Angebot im Nahverkehr."

Der ÖPNV-Bedarfsplan des Landes umfasst die langfristigen Planungen für den Aus- und Neubau der Schieneninfrastruktur. Mit der Reaktivierung der Niederrheinbahn auf der Strecke der ehemaligen Grubenanschlussbahn wird Kamp-Lintfort über die Schiene an das Oberzentrum Duisburg angebunden. Derzeit hat die Stadt Kamp-Lintfort keinen Bahnanschluss. Im Bereich des Güterbahnhofes Moers-Rheinkamp wird die neue Strecke an die bestehende Bahnverbindung Duisburg - Xanten angeschlossen. Für den Standort der Hochschule Rhein-Waal ergibt sich damit künftig ein großer Vorteil. Bereits zur Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort soll in einer ersten Ausbaustufe ein Pendelbetrieb aufgenommen werden. Die Gesamtkosten sollen 15,48 Millionen Euro bei einem Landesanteil von 12,96 Millionen Euro betragen.

Zur Sicherung eines überregionalen Angebotes im Schienenpersonennahverkehr wird das "SPNV-Netz im besonderen Landesinteresse" festgelegt. Dabei wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 die Stadt Münster in das Netz des Rhein-Ruhr-Express (RRX) über die nördliche Ruhrgebietsstrecke (Haard-Achse) eingebunden. Der künftige RRX 7 wird Münster mit Düsseldorf nicht nur komfortabler, sondern 17 Minuten schneller als der jetzige RE 2 verbinden. Die Strecke soll außerdem weiter bis Osnabrück geführt werden. Wegfallen müssen dabei mehrere Haltepunkte (Albachten, Bösensell, Nottuln-Appelhülsen, Dülmen-Buldern, Sythen und Recklinghausen-Süd), die aber in Zukunft über die Regionalbahn 42 und den Regionalexpress 42 angeschlossen bleiben.

(RP)
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