Kreis Wesel Notruf-Panne: Leitstelle widerspricht Josef Devers

Kreis Wesel · Der Orsoyer CDU-Politiker Josef Devers hatte im Kreisausschuss ein Erlebnis geschildert, das an der Sprachkompetenz der Notruf-Disponenten auf der Leitstelle zweifeln ließ. Spät abends habe ein junger Engländer geklingelt und aufgeregt um Hilfe für seine Begleiterin gebeten, die mit starken Bauchschmerzen im Zelt am Rheindeich lag.

Der britische Tourist habe mehrmals den Rettungsdienst über den Notruf 112 angerufen, so Devers: "In der Rettungswache hat man ihn nicht verstanden und wieder aufgelegt."

Dieser Schilderung hat Volker Schulz, Leiter der Kreisleistelle Wesel, gestern widersprochen. "Wir haben uns noch einmal konkret die Notrufe aus dem fraglichen Zeitraum angehört", so Schulz. "Ein Anruf, der aufgrund von Sprachschwierigkeiten nicht bearbeitet werden konnte, war nicht dabei." Es sei möglich, dass der Mann versehentlich eine falsche Nummer gewählt habe. So gelte speziell im Vereinigten Königreich neben der 112 auch die 999 als Notrufnummer.

Auch an der Sprachkompetenz in der Leitstelle lässt Schulz keinen Zweifel. Aufgrund der Lage des Kreises Wesel, der von vielen Autobahnen durchzogen werde, komme es immer wieder vor, dass die Leitstelle Notrufe von Anrufern bearbeiten müsse, die sich nur unzureichend verständigen können. "Bisher ist es uns aber immer gelungen, den Einsatzort zu bestimmen und zu helfen." Wenn es sich um englische oder niederländische Notrufe handele, gebe es in aller Regel einen Disponenten, der helfen könne.

Die Engländerin hatte offenbar verunreinigtes Wasser aus dem Rhein getrunken. Daraufhin wurde ihr so schlecht, dass sie kollabierte. Sie wurde ins St.-Bernhard-Krankenhaus in Kamp-Lintfort eingeliefert.

(RP)
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