Wesel Open-Air-Gottesdienst auf dem Markt

Wesel · Prominente aus der Vergangenheit sind an Pfingsten beim ökumenischen Gottesdienst zu sehen.

 Raphael Günther (Jeremia), Waltraut Holzwart (Luitgard Offermann), Roswitha Schut (Begine Floria) und Albrecht Holthuis (Peter Minuit, v. l.) repräsentieren beim szenischen Gottesdienst christliche Prominenz.

Raphael Günther (Jeremia), Waltraut Holzwart (Luitgard Offermann), Roswitha Schut (Begine Floria) und Albrecht Holthuis (Peter Minuit, v. l.) repräsentieren beim szenischen Gottesdienst christliche Prominenz.

Foto: Ekkehart Malz

Prophet Jeremia, Jesuit Friedrich Spee, Kaufmannsfrau Luitgard Offermann, Begine Floria und der (vermeintliche) New-York-Gründer Peter Minuit - sie alle haben etwas gemeinsam, wenn es nach den Veranstaltern des ökumenischen Open-Air-Gottesdienstes am Pfingstmontag geht. In verschiedenen Jahrhunderten lebten sie auf ihre Weise das Motto der ökumenischen Pfingstfeier, zu der die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden für 16. Mai auf den Großen Markt einladen: "Suchet der Stadt Bestes... und betet für sie."

Zum ersten Mal sind am Gottesdienst unter freiem Himmel alle großen Weseler Gemeinden beteiligt, sagt Raphael Günther, Pastoralreferent der katholischen St.-Nikolaus-Gemeinde. Der Open-Air-Gottesdienst habe schon Tradition. Allerdings sei es bisher so gewesen, dass nur die Innenstadtgemeinden daran teilnahmen. Jetzt hätten "alle Weseler" etwas davon.

Beim szenischen Gottesdienst spielt Günther den alttestamentarischen Propheten Jeremia, der mit vier anderen Gestalten aus dem (späten) Mittelalter in Dialog tritt. Der Gottesdienst, der um 11 Uhr mit dem Läuten aller Kirchenglocken der Stadt beginnt, geht etwa eine Stunde. Danach können die Besucher sich auf dem Großen Markt tummeln, denn dort haben die Gemeinden einiges für sie vorbereitet.

Auf einer Bühne steht die Band "Himmelfahrtskommando" und spielt neue christliche Musik (auch "Sacropop" genannt). Ein evangelischer Posaunenchor sowie Sänger und Sängerinnen aus den Chören teilnehmender Gemeinden runden das Musikprogramm ab. Platz vor der Bühne ist für 400 Zuschauer.

Kinder können sich auf einer riesigen Hüpfburg vergnügen, für sie und ihre Eltern gibt es auch Speisen und Getränke. Wer will, kann auch eigenen Kuchen mitbringen - am besten zwischen 9.30 und 10.30 Uhr -, der an den Ständen verkauft wird. Gleiches gilt beim Flohmarkt, für den die Besucher Trödel spenden können. Den Erlös aus Kuchenbasar und Trödelmarkt übergeben die Veranstalter an die Weseler Flüchtlingshilfe.

Insgesamt gibt es 17 Stände inklusive einem Kirchenzelt. Jede Gemeinde bringt sich dabei mit eigenen Projekten ein. So können sich Gäste über das Tafelprojekt von St. Nikolaus und Angebote zu Weihnachten für alleinlebende Senioren informieren oder etwas über die Offene Kirche Bislich lernen. Thema soll auch die Geschichte Wesels und die Kirchenentwicklung der Gemeinden sein. So erfahren Besucher, dass einst fast die Hälfte der Stadt im Besitz der Kirche gewesen sein soll und etwa 20 Prozent der Bevölkerung in Klöstern oder Kirchen lebte. Neben Infoständen gibt es aber auch Mitmach-Aktionen, etwa ein Quiz für Kinder. Pfarrerin Martina Biebersdorf verspricht auch ein kleines Geschenk für die Besucher. Was das sein wird, will sie aber noch nicht verraten.

Von 11 bis etwa 15 Uhr soll das Fest gehen, bei schlechtem Wetter wird aus dem Open-Air- ein Indoor-Gottesdienst: Die Feier wird dann in den Willibrordi-Dom verlegt.

(bur)
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