Johannes Overkamp Overkamp ist jetzt Ehrenvorsitzender

Wesel · Johannes Overkamp hat nach 30 Jahren den Vorsitz der CDU Loikum abgegeben. Er ist ein bodenständiger Politiker.

 Johannes Overkamp ist von Beruf Landwirt.

Johannes Overkamp ist von Beruf Landwirt.

Foto: Malz

HAMMINKELN Nach 30 Jahren hat Johannes Overkamp den Vorsitz des CDU-Ortsverbandes Loikum abgegeben. Der 70 Jahre alte Landwirt bleibt im Rat. Der Ortsverband nun von einer jüngeren Mannschaft geleitet wird: Vorsitzender Bernhard Meissen, Vize Werner Arntzen, Beisitzer Theo Büning, Berthold Stenkamp, Herbert aus dem Spring und Marcel Obladen.

Wie war Ihre letzte Mitgliederversammlung als Vorsitzender?

Johannes Overkamp Es war sehr harmonisch, es herrschte eine adventliche Stimmung. Von Seiten des Stadtverbandes hat unsere stellvertretende Bürgermeisterin Anneliese Große-Holtforth die Laudatio gehalten. Das hat mich zu Tränen gerührt. Man hat mich zum Ehrenvorsitzenden des Ortsverbandes gewählt, was mich unheimlich gefreut hat.

Welches Fazit haben Sie gezogen?

Overkamp Ich bin am 1. Januar 1968 in die CDU-Parteiarbeit eingestiegen. Damals war Loikum noch selbständig und gehörte zum Amt Haldern. Seit 1984 hatte ich den Vorsitz. Es gab zwischendurch stürmische Zeiten, aber ich hatte sehr viel Freude, habe viele Menschen getroffen und interessante Veranstaltungen erlebt. Ich war auch vier Jahre lang stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbandes. Für mich war die Politik ein toller Ausgleich für die körperliche Arbeit als Landwirt. Ich war bis 2003 noch selbstständiger Landwirt, dann habe ich den Betrieb verpachtet.

Sie waren und sind ein im besten Sinne erfolgreicher Dorfpolitiker.

Overkamp Ich bin seit 1999 im Rat und habe damals sofort den Wahlkreis geholt und den Stimmenanteil bis zur vierten Legislaturperiode an die 60 Prozent gesteigert. Bei der Bürgermeister-Wahl hatten wir das beste Ergebnis in der Stadt für die CDU. Das Gesamtergebnis war wie es war. Ich finde heute, der neue Bürgermeister Bernd Romanski macht seine Sache gut und vor allem im Konsens. In meiner Sprache: Der weiß, wo die Hacke am Stil sitzt.

Wie sieht ihre Bilanz aus?

Overkamp Als kleiner Ortsverband bewegt man nicht die Welt. Ich bin froh, dass jetzt junge Leute nachrücken, das ist gut vorbereitet. Ich bleibe weiter im Rat tätig und bin in vielen Ausschüssen. Ich bin immer sehr gut eingearbeitet in die Themen. Ich finde wichtig, dass auch handfeste und bodenständige Menschen im Rat sind. Ich bin so einer und rede niemandem nach dem Mund.

Loikum wirkt auch politisch als heile Welt.

Overkamp Die Kommunalwahl ist eine Personenwahl, wir haben eine fantastische Dorfgemeinschaft, alle ziehen an einem Strick, und Partei spielt keine Rolle. Das finde ich sehr gut. Loikum, das Golddorf, ist ein sauberes, gewachsenes Dorf. Die hierher kommen, sagen, wie ist das schön bei euch. Es gibt ja das Heimat-Lied "Loikum ist ein schönes Dorf" (zitiert die komplette Strophe). Deshalb bin ich stolz darauf, hier 30 Jahre den CDU-Vorsitz gemacht zu haben.

Gibt es auch kritische Punkte?

Overkamp Bei der Versammlung haben wir auch über das leidige Thema Wirtschaftswege gesprochen. Auch die Unterbringung der Flüchtlinge beschäftigt uns. Für die, die hier bleiben, werden feste Häuser benötigt, das ist nicht einfach zu lösen. Zur Gesamtschuldebatte sage ich: Der Schulfrieden ist ein bisschen wiederhergestellt, warten wir doch mal ab. Da ist viel falsch verstanden worden. Es geht um eine Entscheidung für unsere Kinder und das für viele Jahre. Loikum hat sich sehr gut entwickelt. Die Infrastruktur stimmt, wir haben ein tolles Feuerwehrhaus und einen Trägerverein für die Bürgerhalle gefunden. Die drohende Hochwasserflächenausweisung für die Issel wurde zurückgenommen, das hat mich seinerzeit sehr gefreut.

Was raten Sie Verwaltung und Rat in Sachen Dorfpolitik?

Overkamp Ich sage, wir sollen Gott dankbar sein, das wir in so einer schönen Gegend leben. Loikum ist in Ordnung, hier ist die Welt in Ordnung, und das soll auch so bleiben.

THOMAS HESSE FÜHRTE DAS GE-SPRÄCH.

(RP)
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