Wesel Politik sieht Unkraut in der Stadt als Problem an
Wesel · Mit steigenden Temperaturen wird demnächst auch in Wesel das Unkraut kräftig sprießen. Um das Problem in den Griff zu bekommen, fehlt es dem von der Politik zum Sparen verdonnerten städtischen Betrieb ASG allerdings an Personal.
Im Betriebsausschuss wurde kürzlich dieses Thema kontrovers diskutiert. Thorsten Müller (CDU) betonte, dass die Steuerzahlen "ein Anrecht darauf haben, dass wir ein attraktives Stadtbild herstellen. Und wir sind bereit, dafür Geld bereitzustellen." In die gleiche Richtung ging auch der Redebeitrag von Franz Bothen (Wir für Wesel), der vorschlug, wieder mehr "in Personal zu investieren für eine schöne Stadt". Zumal die ASG-Mitarbeiter künftig durch neue Baugebiete noch mehr Arbeit hätten als jetzt schon.
War sich im vergangenen Jahr die Mehrheit im Rat noch einig, den Abbau von sechs Stellen in den nächsten Jahren beim ASG voranzutreiben, so hörte sich das im Ausschuss nun etwas anders an. Zwar bekräftigte Peter Berns (FDP), dass die "Personaleinsparung richtig war", aber: "Der Bogen darf nicht überspannt werden. Wir sollten den Personalstand beim ASG von 2016 einfrieren und außerplanmäßig Geld für zusätzliche Saisonkräfte zur Verfügung stellen."
Er plädierte dafür, in den Haushalt des kommenden Jahres gut 200.000 Euro einzustellen: 90.000 für die Schaffung von 1,7 Stellen, 50.000 Euro für tarifliche Lohnsteigerungen und 60.000 Euro für drei Saisonkräfte zur Unkrautbeseitigung in den Monaten April bis Oktober. Rückendeckung bekam der Liberale ausgerechnet von den Linken. Für den sachkundigen Bürger Günther Wagner ("Ich schließe mich der FDP an") wären die 200.000 Euro "gut angelegtes Geld".
Grundsätzlich zeigte sich der Ausschuss bereit, für ein gepflegtes Stadtbild künftig tiefer in die Tasche zu greifen. Doch mahnte Christdemokrat Frank Schulten zur Vorsicht. "Wir brauchen nach der Sommerpause vom ASG Eckdaten und die konkreten Planzahlen für 2018. Es ist jetzt noch zu früh zu sagen, dass wir 200.000 Euro haben."
