Kreis Wesel Polizei-Großeinsatz gegen Einbrecher

Kreis Wesel · In einer landesweiten Aktion zeigte die Polizei gestern Flagge gegen Einbrecher. In vier Kommunen des Kreises Wesel haben Hunderte von Einsatzkräften sieben Stunden lang Autofahrer auf Bundesstraßen in der Umgebung von Autobahnen kontrolliert. Einsatzorte waren rechtsrheinisch Hamminkeln und Dinslaken, linksrheinisch Moers und Alpen, wo gut die Hälfte der 200 eingesetzten Kräfte der Polizei, des Zolls und des Technischen Hilfswerks aufgeboten worden waren.

Kreis Wesel: Polizei-Großeinsatz gegen Einbrecher
Foto: Fischer Armin

Die B 58 in Alpen wird in beiden Fahrtrichtungen immer enger. Mithilfe von Pylonen werden die Pkw-Fahrer und von Kleintransportern auf Abbiegespuren geführt. Polizisten weisen mit Handkellen den Weg auf den Parkplatz des Landtechnikunternehmens Lemken. Der Polizeibeamte grüßt freundlich, aber bestimmt: "Führerschein und Fahrzeugpapiere, bitte." Während der Aufnahme bleibt ein Kollege beim Fahrer, gesichert von weiteren Polizisten im Umkreis - mit Maschinenpistolen. Ein martialisches Bild, das ein wenig an die RAF-Zeiten und den "Deutschen Herbst" in den 70er Jahren erinnert. "Wir wollen nur ganz sicher gehen", sagt Kriminaldirektor Roland Wolff und lässt seinen Blick über die mehr als ein Dutzend Einsatzfahrzeuge, die Polizisten seiner Behörde, einer Einsatzhundertschaft, des Zolls und der Bundespolizei Kleve streifen.

Monatelang, so der Leiter der Polizeidirektion Kriminalität im Kreis Wesel, seien Daten von Einbrüchen und vermutliche Fluchtwege von reisenden Banden analysiert worden. Und gerade hier, auf der linksrheinischen Achse zur Autobahn 57 sei ein Schwerpunkt ausgemacht worden. Schon rein statistisch: In Alpen gab es in diesem Jahr bis Ende Oktober mit 37 Einbrüchen zehn mehr als im Vergleichzeitraum des vergangenen Jahres. In Sonsbeck (elf statt 30 im Vorjahr), Xanten (28 statt 38) und Rheinberg (74/129) gingen die Fallzahlen zurück, rechnet Polizeisprecherin Sabine Vetter vor. Dieses Bild ergibt auch die Kreisstatistik (1245 zu 1329 in den zehn Vorjahresmonaten).

Im Rahmen der landesweiten Aktion hätten sich die beteiligten Behörden deshalb im Kreis Wesel auf diese "verdachtsunabhängigen Kontrollen" konzentriert und über Wochen den Einsatz penibel vorbereitet, sagt Wolff. Vor dem Sonderfahrzeug bilden sich derweil kleine Schlangen mit Beamten, die die Papiere der Autofahrer auf elektronischem Weg abgleichen lassen wollen. Vollkontrolle, das heißt auch Prüfplakette, Versicherung, Reifen, Kofferrauminhalt, Fahndungslisten, Alkohol am Steuer, Drogen. Heute wird die Polizei Bilanz ziehen. Wobei es auf Zahlen und Daten allein nicht ankommt. Wie sagte es Kripomann Wolff: "Das ist auch ein Signal an die Täter."

(RP)
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