Wesel Präses Rekowski kommt zum Jubiläum

Wesel · Die Evangelische Kirchengemeinde feiert am 1. Advent den 50. Geburtstag der frisch renovierten Feldmarker Friedenskirche mit einem Festgottesdienst. Zu dem wird auch der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland erwartet.

 Die Friedenskirche am Feldmarker Markplatz im wunderbaren Licht eines Regenbogens.

Die Friedenskirche am Feldmarker Markplatz im wunderbaren Licht eines Regenbogens.

Foto: ekkehart Malz

Ein Regenbogen über der Friedenskirche in der Weseler Feldmark. Im Zentrum des Stadtteils, am Marktplatz, steht dieses schützende Zelt aus Backstein, Beton und Glas für die nur kurz auf Erden wandernden Menschen. Der Gemeinde übergeben wurde dieses geistliche und geistige Zuhause am 1. Advent 1965, dem 28. November. Dessen 50. Geburtstag feiert die Gemeinde am 1. Advent dieses Jahres, am Sonntag, 29. November, ganz groß mit dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), Pfarrer Manfred Rekowski.

Erst 20 Jahre war der Krieg vorbei und immer noch gegenwärtig im Leben der Menschen. "Friedenskirche" nannte deshalb die junge Gemeinde, ein Bezirk der großen Weseler Stadtgemeinde, ihr steinernes Schutzdach mit angeschlossenem Gemeindezentrum. Diesen Zeltbau fürs Logo des informativen Faltblatts zum Geburtstag hat eine Erzieherin der Kindertagesstätte mit einem "richtigen Zelt" überzeichnet, damit auch flüchtig Schauende den Charakter der Kirche verstehen. Beim Fest zum 40-jährigen Bestehen, bekannte der damals tätige Vikar, der heutige Pfarrer Dr. Christoph Kock, seine Freude, an der "schönsten Kirche, die er während seiner Ausbildung kennengelernt habe, tätig sein zu dürfen".

Seine seit neun Jahren mit ihm hier wirkende Frau, Pfarrerin Susanne Kock, erklärt, der Typ Zeltkirche sei kennzeichnend für die 1960er Jahre. Er ist mehr: eine architektonische Verwirklichung des christlichen Gedankens von der Endlichkeit des Erdenlebens, des Wanderns auf diesem kleinen Stern im All. Entworfen hat den wegweisenden Bau der Krefelder Architekt Esch. Vor dessen Vollendung verunglückte dieser begabte Baumeister tödlich. Architekt Erich Himmelein, ebenfalls aus Krefeld, führte den Feldmarker Bau zu Ende. Er begleitete auch mit seiner Tochter die diesjährige Renovierung samt einiger Umbauten.

Diese wurden gestern von Pfarrerin Susanne Kock, der Presbyterin Heike Luschnat und der Öffentlichkeitsreferentin der Stadtgemeinde, Sarah Brödenfeld, der Presse vorgestellt. Heller geworden ist das Foyer durch die wieder bis zum Boden reichenden Fenster, und wärmer, weil nun Doppelverglasung angelegt wurde. Waldemar Kuhns großflächiges Relief wurde gesäubert, die Betondecke des Foyers weiß gestrichen, die frühere Kaffee-Ecke mit Verglasung neu gestaltet - ein Raumgewinn. Neue Deckenleuchten und noch einiges Gute mehr für das sehr lebendige Gemeindeleben. Was seit etwa zwei Jahren aus der zahlenmäßig ständig gewachsenen Gemeinde an Vorschlägen fürs Fest erdacht wurde, hat sich zu einen Jahresreigen 2016 entwickelt. Der findet auch statt. Es leben ja noch viele Zeitzeugen, die erzählen können von Gottesdiensten auf einem Bauernhof, dann in der Holzwegschule, dann in der Zeltkirche unter Pfarrer Edzard Herlyn. Zunächst aber der 1. Adventssonntag, 14 Uhr, Festgottesdienst und Begegnung im Gemeindezentrum mit Präses Rekowski.

(hb-)
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