Hamminkeln Raiffeisenstraße: Wann löst sich der Stillstand auf?

Hamminkeln · Die Stadt will das Filetstück in Hamminkelns Mitte nicht zweiteilen. Das ist ein Signal an die Investoren, sich zu einigen. Das Bauprojekt alter Sportplatz ist hingegen auf dem Vormarsch. Die Bewerbungsfrist für Projektträger läuft aber noch.

Eines der spannendsten, aber auch verwirrendsten Themen der Hamminkelner Stadtentwicklung kommt einfach nicht vom Fleck. Die Stadt ist zwar dezent in Sachen Verhandlungen mit den beiden, keine gemeinsame Linie findenden Investoren für die Raiffeisenstraße unterwegs. Aber die schlichte Formel, in der Bürgermeister Bernd Romanski den Stand der Dinge bündelt, ist ein anderes Wort für Stillstand: "Wir sind in Gesprächen." Aus seiner Sicht müssen die Investoren Schneiders und Schleiting gemeinsam sagen, was sie wollen. Ein Lösungsweg bleibt ihnen versperrt. Die Möglichkeit, die beiden zusammenhängenden Grundstücke in Hamminkelns Ortsmitte getrennt zu bebauen, wird von der Stadt verbaut. Sie will das Filetstück in zentraler Lage aus einem Guss entwickeln - städtebaulich sicherlich nachvollziehbar. Zwei neue Bebauungspläne wird es deshalb nicht geben.

Wie berichtet, ist das bereits vom Rat verabschiedete Vorhaben Raiffeisenstraße nach plötzlichen Veränderungen durch einen Investor nicht mehr durchführbar. Ursache waren nicht nur schwer durchschaubare Verwicklungen im Hintergrund, sondern auch wachsender Druck auf einzelne handelnde Personen wegen vermeintlich zu hoher Bebauung. Und dies, obwohl bereits erhebliche Investitionen in die Vorplanung geflossen sein sollen. Die Politik reagierte anschließend mit einer Veränderungssperre, um unliebsame Entwicklungen zu vermeiden.

Der Verwaltungschef sagt nun, dass er mit einer Lösung rechne, aber keine Prognosen abgeben werde. Sicher sei nur, dass man verfahrensmäßig eine andere Linie fahren wolle als zuletzt. Das heißt: Steht der neue Bebauungskompromiss, wird ein neuer und vorhabenbezogener Bebauungsplan beschlossen, aber erst wenn Durchführungsverträge mit den Investoren bereits unterschrieben sind. Das war beim letzten Ratsbeschluss nicht der Fall, das fatale Ergebnis ist bekannt. Dennoch bleibt aktuell die Erkenntnis beim Projekt Raiffeisenstraße: Ende offen.

Ein weiteres Projekt scheint hingegen auf einem erfolgreichen Weg zu sein. Die Wohnbebauung auf dem alten Sportplatz Brüner Straße. Hier hatte die Verwaltung erstmals eine öffentliche, mittelprächtig besuchte Projektpräsentation für Investoren gemacht. Das einst als Vorzeige-Öko-Siedlung geplante Baugebiet schrumpft nun inhaltlich zum Durchschnittsstädtebau mit einem Mix aus sozialem Wohnungsbau und Einfamilienhäusern.

Dafür sind bestimmte Größenordnungen von der Stadt festgeschrieben. Das passt offensichtlich besser zu investorenwünschen. Denn Bürgermeister Romanski spricht von hoffnungsvollen neuen Gesprächen mit Interessenten. Ein Angebot für den gesamten Komplex liegt aber noch nicht im Rathaus vor. Muss es auch nicht, die Bewerbungsfrist endet erst am 9. September.

(RP)
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