Wesel Rapunzel-Haar: Fünf Tipps vom Experten

Wesel · Frisörmeister Sven Reitmeyer erklärt, wie man Haare bekommt, die so stark sind wie die von Rapunzel.

Das Märchen-Mädchen hatte echt Glück - vielleicht waren es die vielen Rapunzeln, die seine Mutter in der Schwangerschaft gegessen hatte, oder es waren doch einfach gute Gene: Rapunzel, das Mädchen aus dem Märchen, das nach dem Lieblingsessen seiner Mutter benannt wurde, hatte lange und starke Haare. So lang und stark, dass sogar ein Königssohn daran zu Rapunzeln in den Turm hinaufklettern konnte, in den sie gesperrt worden war. Lange und starke Haare wollen auch viele der Frauen, mit denen Sven Reitmeyer, Frisörmeister in Wesel, zu tun hat. Wenn er kann, hilft er den Frauen - wenn nichts mehr zu machen ist, muss er bisweilen auch rabiat sein. "Wenn ich mit der Substanz nichts mehr machen kann, hilft nur noch die Edelstahl-Kur - dann müssen die Haare ab", sagt der Frisör, der schon seit 25 Jahren an der Lomberstraße arbeitet.

Grundsätzlich gibt Reitmeyer den Frauen mit Rapunzel-Wünschen aber diverse Tipps mit - für die RP hat er sie zusammengefasst:

Haare auf! Wer seine Haare immer zum Zopf zusammengebunden trägt, trägt dazu bei, dass die Haarbalgmuskeln erschlaffen. Die Funktion dieser Muskeln besteht darin, bei Kälte die Haare aufzurichten und durch Kompression der Talgdrüse die Ausscheidung von Talg zu stimulieren. Mit diesem Muskel verhält es sich wie mit jedem anderen: "Man muss ihn fordern", sagt Reitmeyer. Deshalb: Haare öfter mal offen tragen. Tüchtig bürsten! Am Ratschlag "100 Bürstenstriche pro Tag lassen das Haar glänzen" ist laut Reitmeyer eine Menge dran. Kräftiges Bürsten stimuliert nicht nur die Kopfhaut, sondern sorgt auch dafür, dass das Eigenfett auf der Kopfhaut im Haar verteilt wird - und das macht glänzend. Temperatur runter! Zu heiß föhnen ist der Tod jeder Haare. Chemie weg! Zu viel Chemie im Haar ist nie gut. "Weniger ist mehr", sagt Profi Reitmeyer. Das gilt sowohl für Farbe, als auch für Produkte - lieber reduziert einsetzen. Und: Reitmeyer rät dazu, Shampoo und Co beim Profi zu kaufen, weil der sieht, was das Haar braucht und man nicht wild mit Drogerieprodukten herumprobieren muss. Frisör besuchen! Wer regelmäßig zum Frisör geht, beugt übermäßiger Splissbildung vor. Der, sagt Reitmeyer, muss raus - im schlimmsten Fall können sich die Haare bis zur Kopfhaut spalten.

Lang genug, um an einem Turm herunter zu reichen und einem Prinzen als Kletterhilfe zu dienen, sind die Extensions, die Reitmeyer anbietet, nicht - mit bis zu 60 Zentimetern reichen sie aber immerhin etwa bis zur Hüfte. Zwei Kundinnen hat er, die sich dieses Fremdhaar ins eigene einarbeiten lassen, viele, die zu Haarteilen von 30 bis 40 Zentimetern greifen. Auch die, sagt der Profi, muss man gewissenhaft pflegen. Dann steht dem Rapunzel-Dasein nichts mehr im Weg.

(grof)
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