Kreis Wesel Reuther und Fuchs treten für die FDP an

Kreis Wesel · Die Liberalen gehen bei der Kreiswahlversammlung am 2. Juli in Alpen für 2017 in Stellung: Der Weseler Bernd Reuther bewirbt sich für die Kandidatur zum Bundestag. Helen Fuchs aus Voerde will für die Landtagswahl nominiert werden.

Kreis Wesel: Reuther und Fuchs treten für die FDP an
Foto: Malz Ekkehart

Wenn Bernd Reuther auf 2017 schaut, dann blickt er erstmal zurück. "Die vergangenen Monate stimmen mich hoffnungsvoll. Wir werden wieder wahrgenommen", sagt der 45-jährige Weseler, der schon für fast alle Parlamente kandidierte. Nur ein Bundestagswahlkampf fehlte ihm bislang. Das wird sich jetzt ändern. Der Chef der Weseler FDP und Fraktionsvorsitzende der Liberalen im Stadtrat ist "überzeugt, dass die FDP in den Landtag und den Bundestag einzieht". Er möchte für den Urnengang im kommenden Jahr nominiert werden und stellt sich am Samstag, 2. Juli, bei der Kreiswahlversammlung ab 10 Uhr in der Alpener Burgschänke dem Votum der Parteifreunde.

Reuther kennt sich auf der Bundesbühne aus. Er war Bundestagsbüroleiter des ehemaligen Wirtschaftsministers Günter Rexrodt und stellvertretender Regierungssprecher in Sachsen-Anhalt. Der gebürtige Weseler, der am Konrad-Duden-Gymnasium Abitur machte und in Duisburg Politik und Verwaltungswissenschaften studierte, wohnt seit acht Jahren wieder in seiner Heimatstadt. Nach einer Zeit als Pressesprecher des Duisburger Hafens ist er jetzt Abteilungsleiter Kommunikation bei Hochtief. Bernd Reuther ist verheiratet und hat einen Sohn (6), der bald in die Schule kommt. Für den Wahlkreis 113 Wesel I (Alpen, Hamminkeln, Hünxe, Kamp-Lintfort, Rheinberg, Schermbeck, Sonsbeck, Voerde, Wesel und Xanten) strebt er "ein gutes Ergebnis" an. Seine thematischen Schwerpunkte sind Verkehr und Infrastruktur (unter anderem Betuwe-Linie und B 58-Südumgehung). Ein Dorn im Auge sind dem Liberalen die langen Planungszeiten, etwa für den Bau einer Brücke, im Vergleich mit anderen Ländern.

Neuland als Kandidatin betritt hingegen Helen Fuchs. Die 28-Jährige aus Voerde möchte für die FDP im Landtagswahlkreis 58 Wesel III (Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck, Voerde und Wesel) antreten. Sie ist seit 2012 Parteimitglied, bekleidet intern verschiedene Ämter auf lokaler und Kreisebene, gehört den Landesfachausschüssen Kultur, und Medien sowie Familie, Kinder und Jugend an. Außerdem ist sie Sachkundige Bürgerin der FDP-Kreistagsfraktion.

Helen Fuchs hat nach dem Abitur am Gymnasium Voerde und einem Jahr an der Höheren Handelsschule für Abiturienten Germanistik und Geschichte (BA) in Düsseldorf studiert und machte sich an der Uni Duisburg-Essen auf den Weg zum Zwei-Fach-Master. In Geschichte lautet das Thema ihrer Masterarbeit übrigens "Schalke 04 in der Weimarer Republik. Ein Fußballclub im Spannungsfeld von Gesellschafts- und Sportentwicklung". Bis zu einer Verletzung hat Fuchs selbst im Damenteam des TV Voerde gekickt. Heute läuft sie, geht ins Fitnessstudio, ist als Zuschauerin gern im Stadion ("Wenn ich eine Karte für die Nordkurve abstauben kann") - oder auch vor dem Fernseher. Helen Fuchs ist verheiratet. Zur Familie gehört ein Hund - ein spanischer Mischling mit offenbar landestypischem Temperament.

Ihre politischen Schwerpunkte sieht Fuchs - zurzeit als Honorarkraft im Jugendzentrum Voerde tätig - in der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Bildungspolitik. Sie stellt sich gegen "Einheitsbrei, den die Regierung vorzieht", und hält es für einen Fehler, Realschulabschlüsse zu verteufeln. Junge Leute müssten vielmehr nach ihren eigene Möglichkeiten gefördert werden. "Wenn alle Diplom-Ingenieure werden und Häuser und Straßen planen, fehlen diejenigen, die die Häuser und Straßen dann bauen", sagt sie. Im Wahlkampf will sie "ein gutes Ergebnis" erzielen und "unsere Inhalte unter die Leute bringen".

(RP)
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