Niederrhein Rollstuhlfahrerin ärgert sich über Hundekot auf Bürgersteigen

Wer Hinterlassenschaften seiner Vierbeiner nicht ordnungsgemäß entsorgt, wird zur Kasse gebeten. Problem: Kaum jemand wird auf frischer Tat ertappt.

Es ist nicht so, dass RP-Leserin Rita Eling aus Wesel Hunde nicht mag. Im Gegenteil. Aber die Hinterlassenschaften der Vierbeiner sind ihr ein Graus. Vor allem, weil sie als Rollstuhlfahrerin gelegentlich nicht mehr schnell genug diesen "nicht gut duftenden Naturereignissen", wie sie es so gerne formuliert, auf den Bürgersteigen ausweichen kann.

Der Geruch begleitet die Seniorin dann bis in den Schlaf, weil der Rollstuhl "neben dem Bett stehen muss". Auch wer einen Kinderwagen schiebt und deshalb nur über ein begrenztes Sichtfeld verfügt, kann nach Überzeugung von Rita Eling "diese Hinterlassenschaften schnell übersehen". Sie findet, dass dieses Thema einmal öffentlich gemacht werden sollte.

Die Redaktion hat bei Gerd Füting vom Weseler Ordnungsamt nachgefragt. Dass einige Hundehalter in der Stadt den Kot ihrer Lieblinge nicht ordnungsgemäß entsorgen, ist ihm natürlich bekannt. Die Schwierigkeit sei aber, sagt er, "dass wir eine Ordnungswidrigkeit nur zur Anzeige bringen können, wenn wir die Leute auf frischer Tat ertappen."

Und das sei naturgemäß nicht ganz so leicht, weil die Stadt auch nur eine begrenzte Zahl an Kräften habe. Wer allerdings erwischt wird, muss 50 Euro zahlen. Doch längst nicht jeder ist am Ende auch bereit, das Geld an die Stadt zu überweisen und sein Fehlverhalten einzusehen. Nicht selten kommt es nämlich vor, dass unbelehrbare Hundehalter darauf verweisen, dass sie ja schließlich Hundesteuer zahlen würden. "Wir bekommen das Problem der uneinsichtigen und rücksichtslosen Hundehalter letztlich nicht ganz in den Griff", gibt Gerd Füting unumwunden zu. Man könne immer nur wieder an die Vernunft der Leute appellieren und kontrollieren.

Übrigens: Es gibt in der Stadt mehr als zwei Dutzend Dog-Stations (Spezialmülleimer mit Ausgabefach für 250 Tüten) sowie knapp 30 Stellen, bei denen Hundekot-Tüten kostenlos verteilt werden. Und: Bei der Anmeldung erhält jeder Hundehalter auch noch einen Infoflyer, in dem er über Rechte und Pflichten aufgeklärt wird. Und zu diesen Pflichten gehört es nun mal auch, den Kot seines Vierbeiners zu entsorgen.

(RP)
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