Wesel Romanski trifft Ex-Kanzler Schröder

Wesel · In Berlin besucht Hamminkelns Bürgermeister auch die "Grüne Woche".

Der Altkanzler Gerhard Schröder eilte dem Bürgermeister-Kandidaten im Lankerner Landgasthof zur Seite, als Bernd Romanski um den höchsten Rathaus-Posten im kleinen Hamminkeln rang. Alte politische Freunde lassen einen eben nicht im Stich. Der heutige Bürgermeister mag es weiterhin gerne, sich mit sozialdemokratischen Größen zu umgeben.

Da er sowieso in Berlin zur "Grünen Woche" weilt, wo heute Loikum die Silbermedaille im bundesweiten Dorfwettbewerb umgehängt wird, hat er gleich eine Verabredung eingelöst. Beim Nah- und Mittelost-Verein, dessen Vorsitzender Romanski in seiner Zeit als Wirtschaftslenker war und dessen Ehrenvorsitzender Schröder heute ist, ging es im kleinen Kreis um aktuelle Politik. Welche Gelegenheit in dem Moment, in dem Parteichef Sigmar Gabriel in einsamer Entscheidung den Weg für den Hoffnungsträger Martin Schulz, dem designierten Kanzlerkandidaten der SPD, freigemacht hatte.

Frank-Walter Steinmeier, der heute als Außenminister zurücktritt, damit Gabriel den Posten antritt, sollte dabei sein, war aber verhindert. "Gerhard Schröder war auch überrascht über die Personalrochade. Wir haben die Parteidebatte im kleineren Kreis geführt. Der Ex-Kanzler sagte, wenn du nicht mit jeder Faser den Wahlsieg willst, dann brauchst du nicht anzutreten. Schulz habe die innere Leidenschaft", sagt Romanski. Er selbst sehe es auch so - unter anderem im kleinen Vergleich zur Hamminkelner Bürgermeisterwahl und seiner eigenen Haltung. Einig sei man sich, dass der künftige Parteichef sehr gut bei den Mitgliedern ankomme. Was der Europapolitiker innenpolitisch zu bieten habe, sei nicht abzusehen. Aber: Die Lage für die SPD bleibe schwierig, unter anderem weil vier Parteien die Wahl in der Mitte gewinnen wollten.

Gestern war Romanski in Neuhardenberg, der Partnerstadt Hamminkelns, in Brandenburg unterwegs. Heute wird er bei der Preisverleihung für Loikum bei der "Grünen Woche" dabei sein. 60 Personen umfasst die Delegation der Dorfgemeinschaft und der Stadtverwaltung. Deshalb sei er in der Bundeshauptstadt, der Besuch beim Nah- und Mittelost-Verein sei Privatsache gewesen. Wirtschaftlich habe er keine Verbindung mehr, er könne sich aber vorstellen, eine Veranstaltung in Hamminkeln für Exporteure zu organisieren.

(RP)
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