Hamminkeln Sankt Pankratius erstrahlt in neuem Glanz

Hamminkeln · Die Restauration der katholischen Kirche hat sich gelohnt. Nach einem halben Jahr Pause feierten die Gläubigen am Samstag einen Festgottesdienst.

 Weihbischof Wilfried Theising hatte für die gelungene Neugestaltung nur gute Worte.

Weihbischof Wilfried Theising hatte für die gelungene Neugestaltung nur gute Worte.

Foto: Ekkehart Malz

Der Gottesdienst am Samstagabend neigte sich dem Ende zu. Dechant Klaus Honermann aus Schermbeck hielt gerade seine kurze Rede anlässlich der Wiedereröffnung der Pankratius-Kirche in Dingden. Er sprach über das neue, helle Erscheinungsbild, da wurde es auf einmal stockduster. Verdutzt guckten sich die zahlreichen Besucher um. Das Licht war ausgefallen. Nach ein paar Sekunden wurde es wieder hell im Gotteshaus. Trotzdem war es neben dem mit Applaus begegneten Besuch vom ehemaligen Pastor Josef Hildebrand ein Höhepunkt des Abends.

"Gratulation. Die Restauration hat sich wahrlich gelohnt", sagte Dechant Honermann. Auch Weihbischof Wilfried Theising, der den Gottesdienst leitete, hatte nur gute Worte für die Neugestaltung übrig. "Es ist unglaublich wichtig für den Menschen, Orte zu haben, die ihn mit dem, an das er glaubt, in Verbindung bringen. So ist es auch mit dieser Kirche. Sie ist für viele ein vertrauter Ort. Daher ist der heutige Tag von ganz großer Bedeutung", sagte er in seiner Predigt.

Lange hatten die Dingdener auf diesen Tag gewartet. Seit Ostern erklangen keine Glocken und brannten keine Kerzen mehr. Die zurückliegende Zeit war von Baugerüsten und Lärm geprägt. Etwas skeptisch betraten die Besucher zum ersten Mal seit einem guten halben Jahr das Gotteshaus. Groß waren die Veränderungen. Der helle Anstrich und die neue Decke, die bis unter das Kirchendach geöffnet wurde, zeigten Wirkung. Die Installation einer neuen Licht- und Schallanlage unterstützte die Weite des Raumes.

"Ich wusste nicht, was auf mich zukommt und war ehrlich gesagt etwas skeptisch. Aber ich muss nun sagen, dass ich hochzufrieden bin. Zuvor war es sehr dunkel. Aber das neue helle Erscheinungsbild ist toll", sagte Agnes Miggelbrink aus Dingden. Verantwortlich für die Erneuerung ist das Architekturbüro Feja & Kemper aus Recklinghausen, das das Sanierungskonzept erarbeitet hatte. Lange wurde mit dem Gemeindeausschuss und Pfarrer Ludger Schneider über den neuen Platz des Altars geredet. Es sollte wohl die elementarste Änderung sein. Es sollte nicht mehr ein Hauptschiff geben, das frontal zum Altar gerichtet ist. Auch links und rechts vom Altar-Podest befinden sich nun Sitzreihen.

"Die Gemeinde ist wesentlich näher dran am Geschehen", sagte Pastor Schneider. "Beim wirklichen Abendmahl saßen Jesu und die Jünger auch um den Tisch herum", erklärte Architekt Franz-Jörg Feja, der außerdem feststellte, "dass das Potenzial des Raumes schon da war. Man musste es nur öffnen". Das hat er mit seinem Partner Peter Kemper, Restauratorin Beate Zumkley und vielen Helfern gemacht. Und das vorhandene Potenzial wurde tatsächlich genutzt. Der neue Ambo, der in der Messe von Bischof Theising geweiht wurde, besteht aus den Holzstufen der Treppe, die zum alten seiner Art führten.

Auch die Akustik war beeindruckend. Von allen Seiten schallte der Gesang. Die Arbeit der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer hatte sich also gelohnt. "Ich bin begeistert", freute sich Niko Ridder, Leiter des St. Josef Pflegeheims, das in Dingden fast gegenüber der katholischen Kirche steht. Auch wenn es Samstag kurz mal wieder dunkel wurde.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort