Schermbeck Schermbecks FDP will, dass Heiske Ratsmandat zurückgibt

Schermbeck · Simon Bremer ist neuer Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes. Mittwochabend wurde der Schermbecker in der Gahlener Gaststätte Mölder zum Nachfolger Marc Terstegens gewählt.

 Nadine Kleinsteinberg, Simon Bremer, Marc Terstegen (sitzend, v. l.), Michael Lüders, Bernd Kleinsteinberg (stehend, v.l.) und - nicht abgebildet - Tim Althoff.

Nadine Kleinsteinberg, Simon Bremer, Marc Terstegen (sitzend, v. l.), Michael Lüders, Bernd Kleinsteinberg (stehend, v.l.) und - nicht abgebildet - Tim Althoff.

Foto: RP-Foto Scheffler

Mit den Worten "Wir haben uns in der letzten Zeit öfter getroffen mit weniger schönem Anlass. Diesmal bin ich hierher gekommen ohne einen dicken Hals" wollte Terstegen zügig zu den Neuwahlen schreiten. Doch Nachfragen zwangen ihn noch einmal, an die Postings des bisherigen zweiten Vorsitzenden Thomas Heiske auf einer Facebook-Seite, an das begonnene Parteiausschlussverfahren gegen Heiske und dessen freiwilligen Rückzug aus der FDP zu erinnern.

Weil die Arbeit einer Partei ohne ein Ratsmandat schwierig ist, wollen die Liberalen erreichen, dass Heiske sein Ratsmandat freiwillig zurückgibt. Dazu gibt es einen offenen Brief, in dem deutlich gemacht werden soll, dass Heiske nicht von Schermbecker Bürgern direkt zum Ratsmitglied gewählt wurde, sondern über einen Listenplatz für die FDP in das Ratsgremium rücken durfte. "Thomas Heiske übt sein Ratsmandat im Gemeinderat Schermbeck weiter aus, obwohl er nicht mehr Mitglied der FDP ist. Dies entspricht nicht dem Wählerwillen und erst Recht nicht den Interessen und Werten der FDP Schermbeck", heißt es in dem Brief.

Als Schatzmeister des FDP-Kreisverbandes leitete Heinz-Jürgen Küppers die Vorstandswahlen, nachdem der gesamte Rumpf-Vorstand zurückgetreten war. Marc Terstegen schlug Simon Bremer für das Amt des Vorsitzenden vor. Bremer wurde einstimmig gewählt. Der 23-jährige Industriekaufmann, der gegenwärtig Immobilienwirtschaft studiert, gehört seit 2012 zu den Jungliberalen, deren stellvertretender Kreisvorsitzender er zwei Jahre lang war. Seit Februar 2016 ist er Vorsitzender der JuLis im Kreis Wesel und dadurch kooptiertes Mitglied FDP-Kreispartei.

Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Nadine Kleinsteinberg und Mark Terstegen gewählt. Die 25-jährige Steuerassistentin Kleinsteinberg war bislang schon Schriftführerin und seit 2014 stellvertretende Vorsitzende. Der 36-jährige Terstegen ist Betreiber des Campingplatzes am Dammer Wachtenbrink.

Als Schatzmeister konnte der 45-jährige Steuerberater Michael Lüders gewonnen werden. In Abwesenheit wurde der Dammer Tim Althoff zum Schriftführer gewählt. Beisitzer ist der 53-jährige Bestener Bernd Kleinsteinberg, der im November 2008 den Vorsitz von Klaus Wasmuth übernommen hatte.

"Jetzt können wir auch wieder über die Zukunft nachdenken", freute sich Simon Bremer über den gelungenen Neustart der FDP. Bereits in der nächsten Vorstandssitzung will man überlegen, wie man die Kernthemen der FDP so nach außen transportieren kann, dass die FDP verstärkten Zuspruch erhält. "Bis zur nächsten Kommunalwahl haben wir nun ausreichend Zeit, uns auf die Politik zu konzentrieren und nicht über Querelen zu sprechen", gab Bernd Kleinsteinberg als Marschrichtung an. Dem JuLi-Vorsitzenden Simon Bremer liegt auch sehr daran, Jugendliche für die Mitarbeit in der FDP zu gewinnen. JuLi-Mitglied kann man mit 14 Jahren werden.

Die Versammlung beschloss, eine Sonderumlage an den Kreisverband in Höhe von 25 Euro pro Mitglied in den kommenden drei Jahren zu zahlen. Der Ortsverband schreibt außerdem in der nächsten Zeit seine 15 Mitglieder an - mit der Bitte um eine schriftliche Zustimmung, dass künftig zu Versammlungen auch per E-Mail eingeladen werden kann.

(hes)
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