Wesel/Hamminkeln Schießübungen auf Lichtung im Wald

Wesel/Hamminkeln · Militär will Standortübungsplatz bei Bergerfurth wieder ein bis zweimal im Monat nutzen. Schusslärm wird gemessen.

Wesel/Hamminkeln: Schießübungen auf Lichtung im Wald
Foto: Malz Ekkehart

Es gab Zeiten, da lief man bei einem Spaziergang durch den Bislicher Wald Gefahr, auf gut getarnte Rekruten zu treten. Das früher in der Blumenkamper Schill-Kaseren stationierte Raketenartilleriebataillon nutzte den Standortübungsplatz deutlich häufiger, als dies sein Nachfolger bislang getan hat. Jahrelang passierte hier nichts bis wenig Militärisches. Das wird sich ändern. Für Donnerstag, 25., und Freitag, 26. August, von jeweils 8 bis 16 Uhr ist nach Jahren erstmals wieder eine Schießausbildung geplant (RP berichtete). Wie Oberstleutnant Guido Engelmann, Dienstältester Deutscher Offizier des 1st Nato Signal Battalions und Standortältester, gestern im RP-Gespräch näher erläuterte, sollen künftig ein- bis zweimal im Monat Übungen in dem weitläufigen Waldstück stattfinden. Spaziergänger werden gebeten, den Bereich dann zu meiden. Neben den regulären Schildern rund um den Forst werden zum Beispiel rote Flaggen und geschlossene Schlagbäume auf die Aktivitäten hinweisen. Außerdem werden Posten aufgestellt. Die Sicherheit für Zivilisten, so Engelmann weiter, habe natürlich Priorität.

Im Vorfeld des nun anstehenden Trainings haben sich die Verantwortlichen mit der Stadt Hamminkeln ebenso abgestimmt wie mit dem Forstamt und Naturschützern. Schallimmissionsmessungen sollen das Schießen begleiten. Dabei ist Schießen wohl nicht ganz das richtige Wort. Denn die Gewehre werden mit blauer Übungsmunition geladen, die allenfalls auf 25 bis 30 Meter eine Zieldarstellung, also ein realitätsnahes Trefferbild erlaubt. Mit echtem Knall scharfer Munition hat das wenig zu tun. Auch ist der Rückschlag für die Schützen wesentlich geringer. Dennoch, so Oberstleutnant Engelmann, sei es wichtig, die Handhabung der Waffe zu üben. Das sei auf dem Gelände der Schill-Kaserne nicht möglich. Die verschiedenen Anschlagarten stehen ebenso auf dem Programm wie der Doppelschuss. Vorbereitet wird damit das Training mit scharfer Munition. Das würde normalerweise auf der Anlage in Emmerich stattfinden, doch ist diese bis ins kommende Jahr eine Baustelle. Die Fernmelder werden daher in Rheine ihre Fertigkeiten testen müssen.

 Schilder wie dieses kennzeichnen den Übungsbereich im Bislicher Wald. Außerdem werden zu den Trainingstagen auch Posten aufgestellt.

Schilder wie dieses kennzeichnen den Übungsbereich im Bislicher Wald. Außerdem werden zu den Trainingstagen auch Posten aufgestellt.

Foto: Ekkehart Malz

Geschossen wird im Bislicher Wald auf einer Lichtung. Die ist so groß, dass näherkommende Unbefugte frühzeitig erkannt und abgehalten werden können, so sie denn überhaupt zu der Stelle vordringen sollten. Auf der Schießbahn werden Zehner-Ringscheiben aufgestellt. Nach der Aktion wird alles wieder abgeräumt.

Dass Soldaten regelmäßig üben müssen, liegt auf der Hand. Weseler Einheiten waren zuletzt zum Beispiel an großen Manövern in Portugal und Spanien beteiligt. Bekanntlich sind die Fernmelder auch permanent in Afghanistan im Einsatz, wo unter ganz anderen Bedingungen Erfahrungen gesammelt werden. Diese sollen in das Übungsprogramm einfließen. Oberstleutnant Guido Engelmann baut für die Nutzung des Standortübungsplatzes auf Akzeptanz in der Bevölkerung.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort