Wesel Schill-Kaserne wird weiter erneuert

Wesel · Beim Neujahrsempfang der Bundeswehr mit gut 90 Ehrengästen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden und Vereinen lobte Oberstleutnant Guido Engelmann das "Aufgehobensein" in der "gewachsenen Garnisonsstadt".

 Das Kammerensemble des Luftwaffenmusikkorps 3 spielte zum Neujahrsempfang bei Oberstleutnant Guido Engelmann (rechts am Pult).

Das Kammerensemble des Luftwaffenmusikkorps 3 spielte zum Neujahrsempfang bei Oberstleutnant Guido Engelmann (rechts am Pult).

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Die Bundeswehr war, ist und bleibt in Wesel eine feste Größe. Einmal mehr wurde dies gestern beim Neujahrsempfang im Kasino an der Schill-Kaserne deutlich. Oberstleutnant Guido Engelmann, Dienstältester Deutscher Offizier des 1st Nato Signal Battalions und Standortältester, strich in seiner Ansprache unter anderem heraus, dass die Sanierung und der Umbau der Kaserne fortgesetzt werden und weitere Investitionen folgen. So werde das Nato-Trainingscenter wohl Mitte des Jahres fertig. Weitere Vorhaben seien bewilligt beziehungsweise geplant. So soll es eine neue Sporthalle geben, das Wachgebäude soll umgebaut werden.

Zu den Konstanten beim Militär zählen personelle Wechsel, doch scheint auch hier nun mehr Ruhe einzukehren. Engelmann, der erst Ende Juli das Kommando von Sven Vieira Martins (sieben Monate in Wesel) übernommen hatte, soll drei Jahre am Ort bleiben. Nachdem es gerade in Schlüsselfunktionen enorme Personalbewegungen gegeben habe, so Engelmann, sei nun "alles wieder etwas gefestigt und eingespielt". Er hoffe, mit dem aktuellen Personalstamm in den nächsten Monaten und Jahren gemeinsam arbeiten zu können.

Eine weitere Konstante für die Fernmelder ist, dass sie viel unterwegs sind. Nicht nur zu internationalen Übungen wie zuletzt in Rumänien, Spanien und Portugal, sondern bekanntlich bevorzugt in Afghanistan. Dort ist der Umzug von Kandahar nach Kabul erfolgt. In diesen Tagen reist wieder ein Teil der führungsunterstützenden Truppe dorthin. Afghanistan bleibt das Haupteinsatzgebiet. Zudem stellte das Bataillon Kräfte zur Unterstützung des Einsatzes "Active Fence" in der Türkei, wo das Flugabwehrraketensystem Patriot stationiert ist. Durchschnittlich 200 Tage im Jahr befindet sich jeder Soldat fern der Heimat in einem Einsatz.

Dass Wesel für die Soldaten Heimatgefühl bieten kann, brachte Engelmann ebenfalls zum Ausdruck. Dabei verwies er unter anderem auf die traditionelle Partnerschaft, ja Freundschaft zum Schützenverein Blumenkamp, in dem er sich gleich wohl gefühlt habe und der mit viel Engagement mit den Soldaten bei der Straßensammlung für den Volksbund Deutscher Kriegsgräber unterwegs gewesen sei.

"Die Selbstverständlichkeit der Integration der Soldaten in die Aktivitäten des Standortes und das Aufgehobensein im Kreis Wesel ist absolut bemerkenswert. Hier merkt man deutlich, dass Wesel eine gewachsene Garnisonsstadt ist", sagte Oberstleutnant Engelmann. Umgekehrt bringt sich auch die Bundeswehr ins zivile Leben ein: So sei zwar die Kaserne als Unterkunft für Flüchtlinge nicht geeignet (RP berichtete), aber mit Personal, Fahrzeugen und Material wie Betten und Möbeln habe man Flüchtlingshilfe leisten können, sagte Engelmann. Und dies wolle man auch weiterhin tun.

Umrahmt wurde der Neujahrsempfang von Klängen des Kammerensembles des Luftwaffenmusikkorps 3 aus Münster. Zu den gut 90 Gästen zählten unter anderem der Kommandeur des Landeskommandos NRW, Brigadegeneral Peter Gorgels, Landrat Dr. Ansgar Müller, Birgit Nuyken, die wegen lädierter Stimme als Stellvertretende Bürgermeisterin Wesels aber auf ein Grußwort verzichten musste, Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski sowie weitere Spitzen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden und Vereinen.

(RP)
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