Wesel Schnelles Internet für alle Schulen?

Wesel · Hovest (SPD) greift Reuther (FDP) an: "Er soll nicht solchen Unsinn erzählen".

Ein Artikel in der RP, in dem FDP-Fraktionschef Bernd Reuther beklagt, dass für die Gesamtschul-Dependance in der Innenstadt einerseits Millionen ausgegeben würden, andererseits aber die "große Koalition in Wesel die Schulen mit Kupferkabel anschließen möchte, weil ihnen das Angebot der städtischen Tochter Stadtwerke für den Glasfaseranschluss zu teuer ist", hat Ludger Hovest mächtig geärgert. Der SPD-Fraktionschef verkündete während der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, dass Reuther "nicht solchen Unsinn erzählen soll". Richtig sei, dass man mit der Stadt alle Schulen mit Glasfaser versorgen wolle. Nur gebe es andere Anbieter mit günstigeren Angeboten. Die allerdings, das sei an dieser Stelle erklärt, mit Kupferleitungen arbeiten, die Informationen längst nicht so schnell weiterleiten können wie Glasfaser (Stichwort: Lichtgeschwindigkeit).

Die Stadtwerke, die bereits zahlreiche mittelständische Unternehmen mit schnellem Internet "direkt ins Haus" versorgt haben, hoffen natürlich sehr darauf, dass sich die Stadt am Ende für das Angebot der fast 80-prozentigen Tochter entscheidet. "Es wäre nicht weitsichtig, wenn sich die Stadt für einen Fremdanbieter entscheiden und diesen reich machen würde. Wesel müsste eigentlich Interesse an einer modernen Infrastruktur haben. Und genau an dieser neuen Infrastruktur arbeiten wir gerade. Dass wir deshalb etwas teurer sind, liegt in der Natur der Sache", erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Franz Michelbrink im RP-Gespräch.

Stellt sich nur die Frage, was der Politik wichtiger ist: Die eigene Tochter zu unterstützen und die Schulen mit modernster Technik auszustatten, oder in erster Linie aufs Geld zu schauen. Hovest hat zu der ganzen Sache eine Meinung. "Ich habe viele Sympathien für die Stadtwerke. Und wenn es nur um ein paar Tausend Euro geht, dann kann ich als Politiker sagen, dass mir das die Sache wert ist. Aber es gibt Grenzen. Wir sind auf einem guten Weg", so Hovest. Er geht davon aus, dass Anfang des neuen Jahres die Angebote der Stadtwerke und die von anderen Interessenten vorliegen und man dann eine Entscheidung treffen werde.

(RP)
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