Wesel Schöffengericht: Bewährung nach Metalldiebstahl

Wesel · 63 Metall- und Kupferdiebstähle sind in Wesel im vergangenen Jahr angezeigt worden, ein Jahr zuvor waren es 82. Ein Fall aus dem Juni 2012 hatte nun ein Nachspiel vor dem Schöffengericht. In dem Fall ging die Bande generalstabsmäßig vor. Die Männer wussten, dass sie auf dem eingezäunten Werksgelände fündig werden.

An einem Wäldchen nahe des Firmengrundstückes ließen zwei Fahrer ihre Mittäter aussteigen. Durch den Wald gelangten sie zum Eingangstor, überwanden die Sicherung und machten sich an die Arbeit. Kupferkabel und Werkzeuge, rund 500 Kilogramm schwer, war die Beute. Die Firma gab den Schaden mit 9500 Euro an. Einer der Fahrer musste sich nun vor Gericht verantworten. Ihm wurde bandenmäßiger Diebstahl vorgeworfen.

Bislang hatte der 29-Jährige zu den Vorwürfen geschwiegen, jetzt aber gestand er sein Fehlverhalten. Was ihm vorgeworfen werde, stimme, sagte er. Aber er widersprach dem Staatsanwalt, der ihm unterstellte, Mitglied einer Bande gewesen zu sein. Nur einmal sei er beteiligt gewesen. Und nur dieser eine Fall in Wesel, im Juni 2012, wurde verhandelt. Diese Tat gab er auch zu. Er sei einer von zwei Fahrern gewesen, habe die Mittäter am Waldstück abgesetzt und habe dann Wache geschoben. Als das Diebesgut zum Abtransport bereitgelegt worden war, kam er mit dem Wagen zurück. Die Gruppe fuhr von Wesel direkt nach Venlo, dort wurde die "Ware" verhökert.

Er habe gewusst, dass die Gruppe mehrere Diebestouren unternommen hat, sei aber nur einmal beteiligt gewesen. Zur Tatzeit habe er eine schwere Zeit durchgemacht, lebte von seiner Frau getrennt. Er bereue die Tat. Während der Staatsanwalt von schwerem Bandendiebstahl ausging, werteten die beiden Schöffen und der Richter die Tat als minderschweren Fall. Die neunmonatige Haftstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.

(mt)
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