Wesel Schüler bauen Schmetterlingsgarten

Wesel · Im Innenhof des Konrad-Duden-Gymnasiums entsteht derzeit eine Fläche für Schmetterlinge. An der Planung ist der Naturschutzbund beteiligt. Die Schule wird das Projekt beim Klimaschutz-Wettbewerb "Rette unsere Welt" einreichen.

Unter anderem mehrere Oberstufenschülerinnen haben geholfen, drei Tonnen Sand im Innenhof des KDG zu verteilen und damit die Voraussetzung zu schaffen, dass hier eine Wildkräuterwiese entstehen kann.

Unter anderem mehrere Oberstufenschülerinnen haben geholfen, drei Tonnen Sand im Innenhof des KDG zu verteilen und damit die Voraussetzung zu schaffen, dass hier eine Wildkräuterwiese entstehen kann.

Foto: Klaus Nikolei

Eine solche Übung haben die Oberstufenschüler des Q1-Sportkurses von Lehrer Sebastian Kreuzburg auch noch nicht gemacht: Mit vereinten Kräften hat die Truppe gut drei Tonnen feinen Sand, gesponsert von der auch in Bislich tätigen Kiesfirma Holemanns, per Schubkarre vom Schul- in den Innenhof des Konrad-Duden-Gymnasiums gebracht, um ihn dort in den Mutterboden einzuarbeiten.

"Der Sand bewirkt, dass der Boden mager wird. Und das ist nötig, weil wir hier einen Schmetterlingsgarten mit typischen Wildkräutern aus der Region anlegen wollen", sagt Biologie-Lehrerin Ricarda Stieber, die die Oberstufenschüler wohlwollend beobachtet, während sie im Gespräch mit unserer Redaktion erzählt, wie es zu der Idee gekommen ist, ein Zuhause für Insekten und Falter zu schaffen. Denn die brauchen dringend mehr Lebensräume, ist ihre Zahl doch in den vergangenen Jahren dramatisch zurückgegangen - mit Folgen vor allem für die Vogelwelt.

Wesel: Schüler bauen Schmetterlingsgarten
Foto: Willi Wiewel

In den vergangenen Jahren hatten sich zahlreiche Entenpaare den mit Büschen und Bodendeckern bepflanzten Innenhof als Brutstätte ausgewählt. Das war allerdings keine so gute Idee, denn es fehlte ein Teich und damit die Nahrung. Also sorgte ein achtköpfiges Lehrerteam für Futter - auch in den Ferien. "Am Ende waren es dann 70 Enten, die hier auch alles vollgekotet haben", sagt Biolehrerin Elke Luce. So konnte es nicht weitergehen. Mit Hilfe und nach Absprache mit Nabu-Chef Peter Malzbender wurden die Entenfamilien zum Auesee verfrachtet, Büsche und sonstige Pflanzen im Innenhof entfernt. Malzbender hatte auch die Idee, die 260 Quadratmeter große Bodenfläche in einen Schmetterlingsgarten zu verwandeln. In den nächsten Tagen soll der vom städtischen Betrieb ASG vorbereitete Boden mit einer Wildkräuter-Samenmischung eingesät werden, so dass dort künftig Wiesen-Glockenblumen, Wilde Möhren oder die Acker-Witwenblume sprießen. Gepflegt wird der Garten von der Naturwisschenschafts-AG von Elke Luce, die aus Schülern der Klassen fünf und sechs besteht. "Wir wollen den Kindern durch die praktische Arbeit den Naturschutzgedanken näher bringen", sagt Ricarda Stieber und betont, dass man mit diesem Projekt auch am Schulwettbewerb "Rette unsere Welt"" mitmachen wird, bei dem es Geldpreise zu gewinnen gibt.

In dem Schmetterlingsgarten, zu dem auch Steinmöbel und ein von Eltern und Sechstklässlern hergestelltes Insektenhotel gehören werden, sollen Schüler der Jahrgangsstufe sieben noch eine Totholzhecke anlegen und zusätzlich noch Insekten-Steckbriefe verfassen.

Auflösung (Von oben links nach unten rechts): Tagpfauenauge, Schwalbenschwanz, Admiral, Distelfalter, Kleiner Kohlweißling, Zitronenfalter.

(RP)
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