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Schermbeck Schützenfest der anderen Art

Schermbeck · Die Buschhausener Fähnchenschützengilde nahm nicht nur die Lieblings-Schwesterngilde mächtig aufs Korn. Andreas Pieniak ist neuer König der "Fähnchenschützengilde Buschhausen n.e.V. Jennifer Rademacher steht dem neuen König als Mitregentin ein Jahr lang zur Seite.

 Über die Freudenbergstraße zogen die Fähnchenschützen weiter über die Mittelstraße und den Kapellenweg zum Schießplatz auf dem Hof Cluse.

Über die Freudenbergstraße zogen die Fähnchenschützen weiter über die Mittelstraße und den Kapellenweg zum Schießplatz auf dem Hof Cluse.

Foto: RP-Foto Scheffler

Der weitaus größte Teil der eintägigen Feier gehört den scheidenden Majestäten. So war es auch am Samstag, als Thomas Bienbeck und Alexandra Schult mit seinem Throngeschlumpse Christoph Loick/Ingrid Bienbeck und Jürgen Kreienkamp/Steffi Loick die wohl drolligste Brauchtumsfeier des gesamten Gemeindegebietes über sich ergehen ließen.

Verstehen kann man das gesamte Tun der Gilde sowieso nur, wenn man weiß, dass sich seit den Tagen, als die Gilde aus Protest über einen unverzeihlichen Brauchtumsbruch der Altschermbecker Gilde gegründet wurde: Man wollte nicht zulassen, dass die kleinen Ansteckfähnchen abgeschafft wurden. Seither wird mit Argusaugen während des Kilianfestes, das die Fähnchenschützen als ihre eigene Vorfeier definieren, auf Fehler und Schwächen der "Lieblings-Schwesterngilde" geachtet und beim eigenen Fest faustdick karikiert.

Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich die Fähnchenschützen am Samstag um 13 Uhr beim noch amtierenden König Thomas Bienbeck in der Ludgerusstraße an, wo sich die Schützen in die Liste eintragen konnten. Begleitet von einem Dutzend Blasmusikern zogen Thron und Schützen durchs Kerkerfeld zum ersten Getränkestopp bei Aehling. Bei der mehrmaligen Fahrt durch den Kreisverkehr hielten die Fähnchenschützen den gesamten Verkehr auf. Zudem ging Sascha Ungers Rasenmäher-Traktor, der als Zugmaschine für die Majestätenkutsche eingesetzt wurde, unterwegs das Benzin aus, bevor die Fähnchenschützen ihrem Kaiser Ernst-Christoph Grüter am Tag vor seinem Geburtstag ein Ständchen brachten.

Oberst Jürgen Kreienkamp bat die Gäste um eine Schweigeminute für den geplatzten Vorderreifen seines Fahrradpferdes, bevor Präsi Marius Sühling der "Lieblings-Schwesterngilde" manchen Seitenhieb verpasste. Die Altschermbecker Lieblingsgilde wurde wegen der Erhöhung der Bierpreise auf 1,60 Euro ausgebuht. Tosenden Jubel erntete der Fähnchenschützen-Vorstand für die Beibehaltung des eigenen Bierpreises in Höhe von 1,499 Euro.

Kaplan Michael Grüter gedachte der in 35 Vereinsjahren umgefallenen Schützen. Seine Messdiener erinnerten an Pastor Klaus Honermanns zweimalige Handypanne im Gottesdienst während der Vorfeier, bevor der Kaplan mit einem skurrilen Weihrauchgefäß und sein Messdiener mit einer Toilettenbürste den Segen erteilten.

Christopher Timmermann, der sich in der Remmi-Demmi-Action-Bude seine Offiziershose zerriss, erhielt am Samstag einen Hosenorden. Die Schützen Bernd Becker und Rene Kemper, die Hendrik Bienbeck König in Altschermbeck werden ließen, bekamen eine Fairplay-Auszeichnung. Yannik Heuwing ehrte den Goldkönig Andreas Mohr, der vor 50 mal einem halben Jahr mit Silke Hoffjann regierte, den Silberkönig Andreas Langehegermann, der vor 25 mal einem halben Jahr die Regentschaft mit Marion Unger innehatte. Johannes Leßmann, Norbert Wobbe, Niklas Unger und Pascal Wollenberg wurden als Titanschützen geehrt, Michael Grüter und Peter Alfers als Granatschützen und Andreas Hegemann als Silberschütze. Zum Scharfschützen wurde Hendrik Bienbeck ernannt, weil er einen fingergroßen Holzsplitter als letzten Rest des Vogels herunterholte.

Um 18.05 Uhr wurde das Schießen mit einem Soft-Air-Gewehr auf den Vogel eröffnet. Auf diese recht mühselige Art schoss Rene Kemper den rechten Flügel ab und Michael Dahlhaus den linken Flügel. Um 0.12 Uhr kündigte Präsi Marius Sühling um 0.12 Uhr veränderte Schießbedingungen an. Von nun an wurde mit Holzscheiten geworfen. Trotzdem dauerte es noch bis kurz vor 1 Uhr, bis Andreas Pieniak den Rest des Vogel von der Stange holte.

Die fast einstündigen Beratungen im Dunst von Zigarren rauchenden Vorstandsmitgliedern kann man mit Worten kaum beschreiben. Irgendwie gelang dann doch noch die Übergabe von Kette und Krone an Andreas Pieniak und seine Mitregentin Jennifer Rademacher. Die neuen Majestäten werden vom Throngeschlumpse Mario Wiesker/Sandra Döing-Ruthert und Jörg Ruthert/Tanja Wiesker unterstützt.

(hes)
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