Wesel Schule will neue Aula für drei Millionen

Wesel · Ausschuss diskutiert nächste Woche über Kosten, die die Gesamtschul-Dependance in der Innenstadt verursachen wird.

 Gesamtschulleiter Dirk Timmermann und Stellvertreterin Tanja Menninghaus hoffen, dass aus der alten Aula vier Klassenräume werden.

Gesamtschulleiter Dirk Timmermann und Stellvertreterin Tanja Menninghaus hoffen, dass aus der alten Aula vier Klassenräume werden.

Foto: ekkehart Malz

Im Sommer 2017 werden erstmals die neuen Fünftklässer der dann achtzügigen Gesamtschule am Lauerhaas in Räumen der langsam auslaufenden Realschule Mitte unterrichtet. Natürlich werden die Kinder in der Schule auch zu Mittag essen. Dafür allerdings muss das Forum der Realschule um die angrenzende Lehrküche und den Aufenthaltsraum zu einer großen Mensa erweitert werden. Das alles zusammen, so haben es die Experten im Weseler Rathaus nun ausgerechnet, wird etwas mehr als 530.000 Euro kosten.

Doch damit nicht genug: Mit der höchst umstrittenen und von Experten und Eltern harsch kritisierten Entscheidung des Rates, Haupt- und Realschule-Mitte zu schließen, um in der Innenstadt eine Dependance zu gründen, sind auch jede Menge Investitionen am Standort Lauerhaas nötig. Nach Berechnung der Verwaltung sorgt unter anderem die Umwandlung der bisherigen Gesamtschul-Aula in vier Klassenräume, der Anbau des Lehrerzimmers und vor allem der Bau einer neuen Aula, die allein mit 3,3 Millionen Euro veranschlagt ist, zu weiteren Kosten. Unterm Strich sollen in den Jahren 2016 bis 2020 insgesamt 4,63 Millionen an beiden Gesamtschul-Standorten investiert werden.

Eine beachtliche Summe, die in der nächsten Sitzung des Schul- und Sportausschusses, der am Donnerstag, 19. November, 16.30 Uhr, öffentlich im Ratssaal tagt, zu einer heftigen Diskussion führen dürfte. Denn kritische Stimmen sollten von der CDU kommen, die kurz vor der Ratsentscheidung im Frühjahr eindringlich vor den Kosten der Dependance-Lösung gewarnt hatte (RP berichtete) und sich durch die nun von der Verwaltung vorgelegten Zahlen bestätigt sehen wird. Gerade jetzt, wo die Stadt jeden Cent umdreht (Stichwort: Schließung des Bislichbades), um nicht in die gefürchtete Haushaltssicherung zu schlittern.

Die Position der Verwaltung ist klar. Sie unterstützt die Wünsche der Gesamtschul-Leitung und ist froh, dass sich die Schulkonferenz Ende Oktober eindeutig für die Lösung ausgesprochen hat, nur die achtzügigen Jahrgänge fünf und sechs in der Innenstadt zu beschulen (Variante 1). Denn würden künftig alle fünften, sechsten und siebten Klassen in der Dependance unterrichtet (Variante 2), hätte dies zur Folge, dass die Um- und Neubaukosten (unter anderem zweite Lehrküche, Neubau von vier Klassenräumen) auf 7,3 Millionen Euro steigen könnten. Der Schulentwicklungsplaner hatte übrigens für Variante 1 lediglich rund 952.000 Euro veranschlagt und bei Variante 2 mit gut 2,38 Millionen Euro gerechnet.

Was mit dem Gebäudekomplex der Hauptschule Martini nach deren Auslaufen passieren soll, ist derzeit noch völlig unklar. Hier war übrigens erst vor wenigen Jahren eine komplett neue Mensa errichtet worden. Wegen der günstigen Innenstadtlage des Grundstücks könnte es durchaus Interessenten geben.

(RP)
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