Wesel Schulschließungen: Stadtelternrat kämpft für Elternbefragung

Wesel · Der Stadtelternrat als Gegner der Gesamtschul-Dependance-Lösung, die die Schließung der Hauptschule und der Realschule-Mitte zur Folge hat, will nichts unversucht lassen, das Bündnis aus SPD, Grünen, Linken und WWW/Piraten bis zur Ratssitzung am 23. Juni von seiner Entscheidung abzubringen.

 Ulrike Freund, die Vorsitzende des Stadtelternrates

Ulrike Freund, die Vorsitzende des Stadtelternrates

Foto: Bosmann

Ulrike Freund, die Vorsitzende des Schulelternrates, hat einen Brief an die vier Fraktionen geschickt und beklagt darin, dass "Sie sich alle die Berücksichtigung des Elternwillens auf Ihre Fahne geschrieben haben, ihn aber gar nicht abgefragt haben und dies auch nicht tun wollen". Denn im Schulausschuss war ein entsprechender CDU-Antrag mit einer Stimme Mehrheit abgelehnt worden.

Vor diesem Hintergrund stellt Freund drei "Angst-Fragen": "Haben Sie Angst, dass eine achtzügige Gesamtschule und eine zweizügige Realschule, die von der Bezirksregierung aus verschiedenen Gründen als äußerst problematisch beurteilt wird, in Elternwahrnehmung und Akzeptanz doch nicht so positiv bewertet werden? Haben Sie Angst, dass Eltern doch die schulfachlich präferierte Gestaltung der Schullandschaft aus zwei Gymnasien und je einer Gesamt- , einer Haupt- und einer Realschule (die im Übrigen auch der Gesamtschul-Leiter, der in der Arbeitsgruppe ,Zukunftsdialog' mitgearbeitet hat, mitgetragen hat) wollen?" Und: "Haben Sie Angst vor Demokratie?" Freund fordert deshalb die vier Fraktionen auf, vor der -Ratssitzung eine Elternbefragung nach ausführlicher Information und unter Berücksichtigung aller Aspekte und unter Beteiligung des Stadtelternrates durchzuführen.

Unabhängig von dem Schreiben hat sich gestern Günther Wagner, der Schulpolitische Sprecher der Linken, zu Wort gemeldet. Er vertritt die Auffassung, dass auch Arbeitskreis und Stadtelternrat die Schullandschaft verändern wollten (nur noch eine statt zwei Realschulen). "Der Unterschied besteht in der Beurteilung, ob es sinnvoll ist, die Hauptschule weiterzuführen", so Wagner. Denn dort seien in den letzten Jahren nur zwischen 20 und 40 Schüler direkt angemeldet worden. Der Rest seien von der Gesamtschule abgewiesene Kinder. "Ob bei tendenziell sinkenden Schülerzahlen diese Schulform in Wesel eine Zukunft haben kann, darum sollte die Debatte geführt werden."

Und dann äußert er sich noch zu der Forderung der CDU nach einer Befragung der Grundschul-Eltern. "Vor gut zwei Jahren war die Neugründung einer weiterführenden Schule in der Weseler Innenstadt so weit vorbereitet, dass als nächster Schritt die Befragung der Eltern der Drittklässer Grundschuleltern anstand, um zu klären, ob sie eine Gesamtschule, Sekundarschule oder keine Veränderung wünschen. Gegen die Stimmen der Linken, der Grünen und einigen Vertretern der SPD sei es die CDU gewesen, die damals geschlossen dagegen gestimmt habe.

(kwn)
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