Wesel Schwierige Suche nach Mietern

Wesel · Einige große Gewerbeimmobilien stehen in Wesel seit Jahren leer. Und das Rewe-Lager könnte 2019 oder 2020 noch dazukommen. Interessenten gibt's schon, doch hakt es - so wie fast immer - am Geld.

 Die Stadt hält Discounter mit dem Einzelhandelskonzept an der kurzen Leine.

Die Stadt hält Discounter mit dem Einzelhandelskonzept an der kurzen Leine.

Foto: Schwarze-Blanke

Auch wenn mittlerweile die ehemaligen Stams-Hallen an der Nordstraße der niederländischen Brauerei Heineken als Logistikzentrum für den deutschen Markt dienen (RP berichtete ausführlich), gibt es in Wesel noch immer einige seit Jahren leerstehende Gewerbeimmobilien. Und deren Zahl dürfte noch weiter steigen, wenn 2019 oder 2020 Rewe sein 13.000 Quadratmeter großes Lager auf einem gut 78.000 Quadratmeter großen Areal im Gewerbegebiet Am Schornacker aufgibt, weil am Firmensitz in Dortmund bekanntlich ein neues Frischelager entsteht und damit den Standort Wesel überflüssig macht. Denn berechtigte Hoffnung, dass sich in nächster Zeit an der Situation etwas entscheidendes ändert, gibt es nicht. Das hat aber nichts damit zu tun, dass es beispielsweise keine Interessenten für den früheren Max-Bahr-Baumarkt (Nordstraße) oder den Ex-Lebensmittelgroßmarkt CC Schaper (Oberndorfstraße Ecke Dinslakener Landstraße) gibt, sondern weil oft die finanziellen Vorstellungen der Verhandlungspartner weit auseinander gehen. Entsprechend schwer ist die Aufgabe von Wirtschaftsförderer Johannes Opgen-Rhein, der versucht, Vermieter beziehungsweise verkaufswillige Eigentümer und Interessenten zusammenzubringen. Die RP hat mit Opgen-Rhein einige Objekte unter die Lupe genommen.

Ex-Max Bahr Der ehemalige Baumarkt gehört einem irischen Geschäftsmann, dem in Deutschland eine ganze Reihe Objekte gehören. Die vom ihm mit der Vermietung der Immobilie an der Nordstraße Ecke Emmericher Landstraße beauftragte Verwalterin hat schon mehrere Gespräche mit Interessenten geführt. Ein großes Hinternis ist jedoch das Weseler Einzelhandelskonzept. "Es ist von der Politik nicht gewollt, dass beispielsweise ein Discounter an der Nordstraße öffnet, weil das den Einzelhandel in der Innenstadt schaden könnte", sagt Opgen-Rhein. Deshalb gibt es für Betreiber von Lebensmittel-, Schuh- und Bekleidungsmärkten keine Chance, sich am Stadtrand anzusiedeln.

Volker-Wessels-Haus Das ehemalige Verwaltungsgebäude der niederländischen Bauunternehmung Volker Wessels an der Trappstraße diente im vergangenen Herbst vielen Hundert Flüchtlingen als Notunterkunft. Doch das ist Geschichte. Zwar ist das Gebäude nicht ganz verwaist, weil hier noch die Firma Trapp-Infra ihren Sitz hat. Doch sucht Volker Wessels nach wie vor Interessenten. Auch für die großen, rund 100 Jahre alten Backsteinhallen, in denen zwei Künstlerinnen einige Räume angemietet haben und auch die Rockschule Hamminkeln einen Ableger gegründet hat.

CC Schaper Dass sich bis 2018 in dem langgestreckten Flachbau mit der Waschbetonplatten-Fassade etwas tut, ist wenig wahrscheinlich. Denn so lange läuft noch der Mietvertrag mit der Metro. Über die monatlichen Zahlungseingänge freut sich nach wie vor eine dänische Steuerabschreibungsgesellschaft, wie Opgen-Rhein berichtet. Klar, dass die keine Eile hat, das Objekt neu zu vermieten, obwohl es durchaus - auch lokale - Interessenten gibt. Namen möchte der Wirtschaftsförderer allerdings nicht nennen und bittet um Verständnis.

(RP)
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