Wesel Silvesterkonzert im Bühnenhaus: Im Polka-Takt ins neue Jahr

Wesel · Beim Silvesterkonzert im vollbesetzten Bühnenhaus sorgten schwungvolle Melodien und witzige Showeinlagen für beste Unterhaltung. Wie in jedem Jahr konnten sich die Musikfreunde auf ein kurzweiliges Programm freuen. Der Auftritt der Rumänischen Staatsphilharmonie „Dinu Lipatti“ Satu Mare unter der Leitung von Franz Lamprecht am Abend vor Silvester hat bereits Tradition. Dennoch schaffen es die Musikerinnen und Musiker in jedem Jahr, das Publikum aufs Neue zu überraschen.

Die Zuhörer durften sich nicht nur über schöne Melodien freuen. Mit Spannung wurden auch die Gags erwartet, die auf amüsante Weise zur Auflockerung des Programms beitrugen. So torkelte bei der Bacchus-Polka von Johann Strauß junior einer der Musiker als betrunkener Weingott verkleidet über die Bühne und bot seinen Kollegen und Zuschauern in der ersten Reihe roten Rebensaft aus seinem Kelch an. Für Lacher sorgte auch ein gespielter Anruf der Gattin auf dem Handy des Dirigenten. Bei Strauß’ „Pizzicato-Polka“ zupften die Streicher ihre Instrumente mit den Fingern, während die Bläser sich eine kleine Pause gönnen durften. Zu Carl Michael Ziehrers „Weana Mad’ln“ stimmte das ganze Orchester ein Pfeifkonzert an.

Lacher beim Handy-Anruf

Auch die übrigen Instrumentalstücke machten gute Laune, wie die Schnellpolkas „Leichtes Blut“ und „Im Sturmschritt“ von Johann Strauß junior, der beschwingte Walzer „Gold und Silber“ von Franz Lehár oder Josef Strauß’ „Winterlust“. „Piefke und Pufke“, eine französische Polka von Johann Strauß senior, spielte mit den gegensätzlichen Charakteren gleichnamiger Figuren aus der Wiener Satirezeitschrift „Der Humorist“. Beim „Tarantel-Galopp“ von Josef Lanner gingen den Musikern die Pferde durch, als die Zugtiere einer nahenden Postkutsche von wildgewordenen Spinnentieren attackiert wurden. Die Tik-Tak-Polka von Johann Strauß junior erinnerte an das berühmte „Uhrenduett“ aus der Operette „Die Fledermaus“. Eine Hymne auf die Erfindung der Elektrizität war die Schnellpolka „Electrofor“, ebenfalls von Strauß junior.

Auch Märsche durften im Programm des Silvesterkonzertes nicht fehlen. Neben dem „Deutschmeister-Jubiläumsmarsch“ ertönte der beliebte Radetzky-Marsch, bei dem das Publikum mitklatschte. Ohren- und Augenschmaus zugleich bot Désirée Brodka. In aufwändiger, zu jedem Lied wechselnder Garderobe und mit viel Charme und Stimme ließ die Sopranistin mehrere Operettenarien erklingen. Als Zugabe legte sie einen feurigen Tanz als „Julischka aus Budapest“ aufs Parkett. Begeisterter Applaus.

(RP)
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