Wesel Simeon begeistert die Besucher

Wesel · Komponist Thomas Gabriel und 80 Sänger erfreuten ihre Zuhörer.

 Die Kirchenmusikerin Barbara Hochgürtel, ihre Chorgemeinschaft „Aggiornamento“ an St. Martini sowie Sänger aus der Region sorgten für ein beeindruckendes Konzert.

Die Kirchenmusikerin Barbara Hochgürtel, ihre Chorgemeinschaft „Aggiornamento“ an St. Martini sowie Sänger aus der Region sorgten für ein beeindruckendes Konzert.

Foto: Malz, Ekkehart

"Simeon ist eine durch und durch im Advent, in der Erwartung verhaftete Gestalt", sagte Stefan Sühling. Der leitende Pfarrer der Großpfarrei St. Nikolaus war froh und stolz, mit dem Simeon-Oratorium ein ganz besonderes Musikprojekt in der Kirche St. Martini präsentieren zu können. Unter der Leitung von Kirchenmusikerin Barbara Hochgürtel und ihrer Chorgemeinschaft "Aggiornamento" an St. Martini hatten sich etwa 80 Sänger aus der gesamten Großpfarrei und aus der Region zusammengefunden, um am dritten Adventssonntag das Oratorium von Thomas Gabriel aufzuführen. Der Komponist wirkte selbst bei der Aufführung mit und spielte Klavier.

Sein "Simeon" zeichnet sich, wie auch seine anderen Werke, durch die gelungene Mischung aus alter und neuer Musik aus, die alle Altersgruppen anspricht. Von allen neun Kirchen der Weseler Großpfarrei nahmen Choristen an der Aufführung teil und setzten damit ein Zeichen der Verbundenheit. Die St.-Martini-Kirche war komplett besetzt. Die in blaues Licht getauchten Pfeiler des Gotteshauses schufen eine besondere Atmosphäre.

Musikalisch deckte das Oratorium eine große Bandbreite verschiedener Stilrichtungen ab. Barocke oder romantische Klänge gingen in jazzige Töne über. Manches erinnerte an Filmmusik oder sogar an Musicals. Der Stilmix begeisterte die Kirchenbesucher. Wenn der Chor fast ekstatisch seine ganze Gewalt und Strahlkraft entfaltete, erzeugte dies beim Zuhören eine wohlige Gänsehaut. Auch die Solisten überzeugten mit feinfühligem und ausdrucksstarkem Gesang. Ralf Emge übernahm den Part des Simeon, Hanna Meister die Rolle der Hanna und Christian Müth war als Evangelist zu erleben. Weitere Solorollen übernahmen Imke Hagemann (Maria), Julia Hochgürtel (Engel) sowie Christel Neiling, Claudia Bussing und Jutta Dahlhaus als Hirten. Die Sänger wurden vom Simeon-Orchester und der Simeon-Band unterstützt, die sich für dieses Projekt zusammengefunden hatten.

Inhaltlich erzählte das Oratorium die Geschichte von Simeon aus dem Lukas-Evangelium. Diesem war prophezeit worden, dass er nicht sterben werde, ohne den Erlöser zu sehen. Das Warten- und Erwartenkönnen sowie der unerschütterliche Glaube Simeons auch in dunklen Zeiten sind Themen des Oratoriums, das darum so gut in die Adventszeit passt.

Weihnachtliche Stimmung kam bei der Aufführung spätestens dann auf, als Melodie und Text des bekannten Weihnachtsliedes "Es ist ein Ros' entsprungen" ertönte - nur eine von vielen Überraschungen in diesem großartigen Chorwerk.

Der Text zum Simeon-Oratorium stammt übrigens von Eugen Eckert. Das Werk ist in sechs Teile gegliedert. Der Höhepunkt ist erreicht, als Simeon im Tempel das Jesuskind in seinen Armen hält und sich damit die Prophezeiung erfüllt.

(krsa)
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