Serie Die Ausbildungsinitiative Kreis Wesel - Präsentiert Von Altana (folge 9) So klappt's mit der Last-Minute-Lehrstelle

Wesel · Tausende junge Leute haben in diesen Tagen in den Unternehmen der Region ihre Ausbildung begonnen und damit die erste Hürde auf dem Weg ins Berufsleben gemeistert.

 Agentur-Sprecherin Sabine Hanzen-Paprotta und Agentur-Bereichsleiter Markus Brandenbusch raten allen jungen Leuten, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, sich im Berufsinformationszentrum (BIZ) umzusehen.

Agentur-Sprecherin Sabine Hanzen-Paprotta und Agentur-Bereichsleiter Markus Brandenbusch raten allen jungen Leuten, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, sich im Berufsinformationszentrum (BIZ) umzusehen.

Foto: Nikolei

Einfach wird das nicht. Denn nur wenige Interessenten sind dazu zu bewegen, ihr berufliches Glück in den Bereichen zu suchen, in denen noch ausreichend Lehrstellen zur Verfügung stehen. Händeringend suchen viele Bäckereien und Restaurants motivierte Lehrlinge. Auch im Handel sind noch zahlreiche Lehrstellen unbesetzt. "Die Bewerber sind in aller Regel mehr an Berufen in Büros und im Lagerbereich interessiert. Sie wollen vielfach auch Medizinische Fachangestellte oder Kfz-Mechatroniker werden oder im Garten- und Landschaftsbau unterkommen", weiß Agentur-Bereichsleiter Markus Brandenbusch aus langjähriger Erfahrung. Doch was tun, damit die Zahl der unversorgten jungen Leute sich weiter reduziert? In einigen wenigen Fällen fahren Agenturmitarbeiter mit Bewerbern zu ausbildungswilligen Firmen, die insgesamt noch 660 freie Stellen anbieten. "Wir schauen im Vorfeld, ob Bewerber und Betrieb womöglich zueinander passen könnten", sagt Brandenbusch. "Unser Anspruch ist es, jedem Interessenten ein Angebot zu machen."

Um vor allem nicht ganz so leistungsstarken Bewerbern unter die Arme zu greifen, gibt es die Möglichkeit einer Einstiegsqualifizierung. Darunter muss man sich ein sechs- bis zwölfmonatiges Langzeitpraktikum in einem Betrieb vorstellen, bei dem der Bewerber ein Entgelt erhält und dem Unternehmen keinerlei Kosten entstehen. "So eine Qualifizierung kann eine Brücke in die Ausbildung sein, wenn das Unternehmen feststellt, dass der Praktikant zur Firma passt", sagt Hanzen-Paprotta.

Sollte ein Lehrbetrieb Sorge haben, dass der Bewerber wegen mangelhafter Schulnoten den Anforderungen der Berufsschule nicht genügen könnte, bietet die Arbeitsagentur das Instrument der ausbildungsbegleitenden Hilfe ein. Das bedeutet, dass der Lehrling einmal pro Woche zwei bis fünf Stunden bei einem Bildungsträger eine Art Nachhilfeunterricht erhält. "Wenn es sein muss, kann die ausbildungsbegleitende Hilfe über die gesamte Ausbildungsdauer gehen", betont Markus Brandenbusch.

Reicht diese Art der Hilfe nicht aus, gibt es noch die Möglichkeit der assistierten Ausbildung. Von Anfang an werden der junge Mensch und sein Ausbildungsbetrieb umfassend begleitet und unterstützt.

Was aber passiert am Ende mit denen, die bei der Suche nach einer Lehrstelle leer ausgehen? "Wir bieten jedem eine Alternative an", betont Brandenbusch. Das kann beispielsweise eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme sein, bei der man verschiedene Berufsfelder im Rahmen von Praktika kennenlernt."

Erfahrungsgemäß wird die Zahl der freien Lehrstellen in den nächsten Wochen noch ansteigen. Grund ist, dass manche Bewerber zwei oder auch drei Lehrverträge unterschreiben, außerdem würden einige Ausbildungsverhältnisse in den ersten Wochen wieder gelöst. "Betriebe können sich in diesen Fällen gerne bei uns melden. Dann steht dieser Ausbildungsplatz wieder für andere Bewerber kurzfristig zur Verfügung", sagt Markus Brandenbusch.

Arbeitgeber können die Arbeitsagentur unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4555520 erreichen oder mailen: Wesel.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort