Wesel SPD und CDU kritisieren Kämmerer

Wesel · Die großen Ratsfraktionen erwarten von Paul-Georg Fritz Sparvorschläge.

Wenn morgen ab 16.30 Uhr im Ratssaal der Haupt- und Finanzausschuss tagt, um über den städtischen Haushalt zu diskutieren, dürfte es laut werden. Dann nämlich werden die Fraktionschefs der beiden großen Parteien, Ludger Hovest (SPD) und Jürgen Linz (CDU), Kämmerer Paul-Georg Fritz (Grüne) scharf kritisieren. Denn Hovest und Linz haben von Mitarbeitern aus dem Rathaus gehört, dass Fritz an sogenannten Veränderungslisten arbeite und der Politik ein Haushaltsminus von fünf bis sechs Millionen Euro präsentieren wolle. Bislang stand ein Minus von 4,2 Millionen im Raum. Der städtische Haushalt hätte, so der Plan, durch einen Griff in die Rücklagen ausgeglichen werden können. "Der Rat hatte im Sommer entschieden, keine Steuern zu erhöhen und dass nicht mehr als vier Prozent aus der Rücklage genommen wird, damit wir nicht in die Haushaltssicherung kommen", so Linz im Gespräch mit der RP. Bei einem Minus von fünf oder sechs Millionen würde dieser festgelegte Prozentsatz überschritten. Linz geht es gar nicht darum, dass der Kämmerer neue Positionen einbringt. "Es fehlen uns die Gegenfinanzierungsvorschläge. Und ich erwarte, dass er mit mir und Hovest Kontakt aufnimmt und fragt, was wir davon halten. Aber da kommt gar nichts. Es fehlt einfach der Dialog. Warum spricht er nicht mit uns?" Linz kündigt an, dass man ohne Einsparungsideen des Kämmerers dem Haushalt 2017 nicht zustimmen werde.

Und was sagt Paul-Georg Fritz dazu? Die RP hat gestern Nachmittag mehrfach vergeblich versucht, ihn telefonisch im Rathaus zu erreichen.

(RP)
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