Wesel SPD will für die Südumgehung mehr nerven

Wesel · Fraktionsvorsitzender Ludger Hovest setzt Schwerpunktthemen in der Infrastruktur.

Im Reigen der politischen Ausblicke auf 2017 sieht Weseler SPD-Fraktionsvorsitzender Ludger Hovest besonders Verkehrsthemen im Mittelpunkt. Im RP-Gespräch betonte er zunächst den Bahnhof, auf dessen Fertigstellung er hofft. Lange sei man belogen worden, sagte Hovest. Die Stadt selber wolle alsbald die sogenannte Richelswiese (gegenüber von Möbel Ludigkeit) an der Friedenstraße angehen, dort 90 weitere Stellplätze für Pendler schaffen. Die vorhandenen Anlagen seien jedenfalls stets voll, was auch am besseren Angebot von Abellio im Vergleich zur Bahn liegen könne.

"Monatlich nicht mehr loslassen" will Hovest in Sachen Südumgehung und bei der Bezirksregierung Düsseldorf regelrecht nerven, um dort Tempo einzufordern. Selbstredend gehe es nicht um die Person selbst, die in der Behörde fehle, oder um die individuellen Gründe dafür. Aber es gehe einfach nicht, wenn so wichtige Projekte wegen eines Ausfalls liegenblieben. Dann müsse eben ein Kollege daran weiterarbeiten, damit wenigstens das Planfeststellungsverfahren beginnen könne. Die neue Rheinbrücke sei vor sieben Jahre eingeweiht worden, so Hovest. Aber für den Weiterbau der B 58n sei nichts passiert.

Auf dem Weg sieht Hovest im Einklang mit den Bürgermeistern aus Dinslaken und Voerde sowie den dortigen Fraktionschefs Lösungen für die B 8/A 59. Eine vierspurige Lippebrücke müsse her und eine Entlastung der Orte über die K 12n mit flankierenden Kreuzungsertüchtigungen geschaffen werden. Das Geld des Bundes werde so lange geparkt, aber in fünf Jahren müsse ein Plan daliegen, um das Vorhaben auf der Liste des Bundes für die nächsten 20 Jahre hochzustufen. "Menschen- und umweltverträglich", so Hovest, müsse der Straßenausbau werden. Dies erwartet der Chefgenosse übrigens auch von der Bahn beim Ausbau der Strecke Emmerich-Oberhausen (Stichwort Betuwe) für eine neue Lippebrücke des Schienenstrangs sowie ebenso Lärmschutz am Blaufuß und in Blumenkamp.

In der Innenstadt zeige sich am Beispiel Brandstraße, wie es demnächst mit der Sanierung und Renovierung von Bau- und Neustraße weitergehe. Dann seien in der City "die Hausaufgaben gemacht", sagte Hovest. Im Zitadellenviertel, wo "die Bewohner sehr zufrieden" seien, gehe die Sanierung der Bauverein AG weiter. Das Neubauprojekt mit beiden Bauvereinen am Standort des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes (Kreuzstraße) werde im März vom Rat verabschiedet.

Den sogenannten kritischen Aktionären des Bauvereins, die ihre Anfechtungsklagen zur letzten Hauptversammlung gerade bei Gericht eingereicht haben, sagt der SPD-Chef, dass sie "beim Bauverein unerwünscht" seien.

Für die Partei gibt Hovest das Ziel aus, 2017 zwei Wahlen zu gewinnen. Dem Landtagsabgeordneten Norbert Meesters stellt er das Zeugnis "viel getan" zu haben. Und was den Kamp-Lintforter SPD-Kadidaten Jürgen Preuß angehe, der Dr. Hans-Ulrich Krüger im Bundestag beerben will, müsse man "mal gucken".

(fws)
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