Wesel SPD zur CDU-Umgehungsstraßen-Idee: "Das reinste Politchaos"

Wesel · Nachdem sich am Wochenende bereits SPD-Ratsmitglied Karlheinz Hasibether kritisch zu den Umgehungsstraßen-Plänen der CDU im Bereich "Am Schwan" in Lackhausen beziehungsweise Obrighoven geäußert hatte, meldete sich gestern auch Chef-Genosse Ludger Hovest zu Wort - und schwang dabei mächtig die verbale Keule.

In einem Brief an die "lieben Kollegen der CDU-Fraktion" (Überschrift: "Ist die CDU von allen guten Geistern verlassen??") heißt es unter anderem, dass die Vorschläge der CDU den Plan, attraktiven Wohnraum für junge Familien zu schaffen, zunichte mache. "Das ist keine verlässliche Politik, sondern das reinste Politchaos. Da kommen sich Bürger, der Rat und die Verwaltung schlichtweg...... vor", ist Hovest überzeugt. Er kann nicht begreifen, warum die CDU mit den Stimmen des stellvertretenden Fraktionschefs Sebastian Hense und dem Verkehrspolitischen Sprecher Frank Schulten noch Ende 2014 im Rat dafür gestimmt habe, das Gelände "Am Schwan" für Millionen zu kaufen, um hier attraktive Bauplätze zu schaffen. "Durch die Vorschläge der CDU werden diese Grundstücke entwertet. Keiner will an einer Umgehungsstraße wohnen", so Hovest. Attraktive Wohnbebauung sei dann nur noch in Randbereichen nötig.

Um das Thema so schnell wie möglich zu den Akten legen zu können, möchte die SPD, dass in der nächsten Ratssitzung am 5. Mai der Bebauungsplan "Am Schwan" beraten und verabschiedet werden kann. Hovest: "Mal schauen, ob dann außer Hense - der aus Rees kommt und keine Ahnung hat - , Schulten und ein paar anderen CDU-Leuten noch jemand für die Umgehungstraßenpläne stimmt."

Dass der SPD-Fraktionschef so vehement gegen die CDU-Idee kämpft ("Ein alter Hut - die Pläne wurden schon vor 25 Jahren vom Rat verworfen"), hat auch damit zu tun, dass er andere wichtige Millionen-Vorhaben wie die Südumgehung und den Ausbau der Schermbecker Landstraße gefährdet sieht. "Beim Land und beim Bund lachen die sich doch kaputt, wenn die lesen, was hier los ist." Wenn in Wesel immer neue Vorschläge gemacht würden, erhielten Düsseldorf und Berlin die Gelegenheit, die Weseler Projekte "zum Nimmerleinstag zu prüfen. Die Gelder werden an andere Gemeinden vergeben, da die Weseler anscheinend nicht wissen, was sie wollen." Und genau das wolle man durch jetzt gestellten Antrag erreichen.

(kwn)
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