Wesel Spendengeld gestohlen: Ein Jahr Gefängnis

Wesel · Er entwendete Spendengelder in Voerde und Dinslaken und sogar einen Defibrillator aus dem Weseler Dom - wegen einer ganzen Serie von Diebstählen muss der Täter jetzt für ein Jahr ins Gefängnis. Eine mildere Strafe gab es auch in zweiter Instanz nicht: gegen den 31 -Jährigen gibt es schon weitere Ermittlungen.

Das Dinslakener Amtsgericht hatte den Mann im Oktober wegen Diebstahls in acht Fällen sowie zwei weiteren Fällen des Diebstahls mit Waffen zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt. Die Taten beging er, um seine Drogensucht zu finanzieren.

Dabei hatte er es besonders auf Spendenboxen und Kaffeekassen abgesehen, die in Geschäften aufgestellt waren. Als er im vergangenen Jahr einen Defibrillator im Wert von 1000 Euro aus dem Weseler Dom entwendete, führte er ein Pfefferspray bei sich. Das wertete das Gericht als Diebstahl mit Waffen.

Der geständige Täter hatte meist die gleiche Masche angewendet: Er lenkte die Angestellten ab und nahm sich dann auf dem Tresen stehende Sammelboxen oder Spardosen. Bei einem Optiker in Voerde fragte er nach Brillentüchern und Reiniger. Als die Angestellte sich umdrehte, ergriff er ein Sparschwein und lief davon. In einem Getränkemarkt entwendete er eine Spendendose. In einem Blumengeschäft in Wesel beauftragte er die Mitarbeiterin, ihm einen Strauß zu binden. Währenddessen entwendete er die Trinkgeldkasse.

Das Dinslakener Amtsgericht hatte eine Freiheitsstrafe von einem Jahr ausgesprochen und diese nicht mehr zur Bewährung ausgesetzt. Der 31-Jährige hatte mit dem Ziel Berufung eingelegt, eine weitere Bewährungschance zu bekommen. Auch die Staatsanwaltschaft hatte Rechtsmittel eingelegt. Bei so vielen Vorstrafen müsse er härter bestraft werden. Weil aber schon neue Verfahren anstehen, nahmen beide die Berufung zurück. Ein weiterer Täter, der bei dem Diebstahl im Handyladen mitgewirkt haben sollte, wurde dagegen in zweiter Instanz freigesprochen.

(RP)
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