Fußball Der HSV will weiter viel Spaß haben

Hamminkeln · Der Hamminkelner SV ist die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Bezirksliga. Der Tabellenführer erwartet im Kreispokal heute den Landesligisten VfL Rhede. Die Rückkehr von Niklas Egeling zur Winterpause ist ein Thema.

 Hamminkelner Spaß-Verein: Der HSV ist die Mannschaft der Stunde in der Bezirksliga. Er holte in den letzten sechs Spielen 16 von 18 möglichen Punkten.

Hamminkelner Spaß-Verein: Der HSV ist die Mannschaft der Stunde in der Bezirksliga. Er holte in den letzten sechs Spielen 16 von 18 möglichen Punkten.

Foto: Lindekamp

Jörg Gonschior hält sich nicht an die Gepflogenheiten, die in der Branche allgemein üblich sind. Viele Trainer würden in der Situation, in der sich Gonschior derzeit mit dem Hamminkelner SV befindet, garantiert ganz heftig auf die Euphoriebremse treten, um die Erwartungen ja nicht in die Höhe schießen zu lassen. Gonschior tut's nicht. Er schraubt die Ziele stattdessen nach oben, weil er seine Kicker nicht in ihrem Tatendrang hemmen will. Schließlich ist der HSV die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Bezirksliga und seit Sonntag auch die Nummer eins in der Klasse.

Fußball: Der HSV will weiter viel Spaß haben
Foto: Thorsten Lindekamp

"Die Jungs spielen momentan mit unheimlich viel Spaß Fußball. Ich würde sie nur in ihrer Euphorie bremsen, wenn ich jetzt warnend den Zeigefinger heben und daran erinnern würde, dass unser eigentliches Ziel ja nur der Klassenerhalt ist", sagt Gonschior, der mit seinem Team in der zweiten Runde des Kreispokals heute, 19.30 Uhr, den Landesligisten VfL Rhede empfängt.

Ganz klar: Der Hamminkelner SV hat Appetit auf mehr bekommen, nachdem er in seinen letzten sechs Spielen 16 von 18 möglichen Punkten geholt hat. "Wir sind in der Spitzengruppe und wollen da auch so lange wie möglich bleiben", sagt Gonschior. Vom Abstiegskampf, der vor einigen Wochen ein Thema hätte werden können, als der HSV für kurze Zeit aus der Spur geraten war, ist keine Rede mehr. "Ich werde aber weiter die unteren Regionen der Tabelle im Blick halten", sagt Gonschior. Was sicherlich auch angebracht ist, weil gleich sechs der 17 Teams raus aus der Klasse müssen.

Doch erst einmal gibt's andere Themen, mit denen man sich beim Hamminkelner SV derzeit nur zu gerne befasst. Zum Beispiel, ob die Landesliga überhaupt zu stemmen wäre für den Verein. Gonschior hat ja schon erklärt, dass er sich nicht gegen einen Aufstieg wehren würde. "Wir würden auf keinen Fall darauf verzichten, in der Landesliga zu spielen. Ob es gut für den Verein wäre, müsste man dann sehen", sagt der Trainer. Gonschior ist aber weit davon entfernt, seine Mannschaft jetzt schon als klaren Aufstiegskandidaten einzustufen. Er verweist dabei darauf, dass der HSV bereits ein Spiel mehr ausgetragen hat als die Teams, die in der Tabelle hinter dem Spitzenreiter liegen.

Allerdings deutete der Hamminkelner SV gerade in den letzten beiden Begegnungen an, dass er in dieser Saison durchaus zu Höherem berufen sein könnte. Er überzeugte bei den Siegen gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter II (4:1), der immer noch als Titelanwärter Nummer eins angesehen wird, und den ebenfalls hoch eingeschätzten SV Vrasselt (4:2). Vor allem die Begegnung in Vrasselt hat Gonschior prima gefallen. "Das hat richtig Spaß gemacht, weil beide Mannschaften sehr gut gespielt haben. Diese Partie war jeden Cent des Eintrittsgeldes wert", sagt der Hamminkelner Coach.

Er steht mit seinem Team nun vor weiteren Bewährungsproben, in denen sich herausstellen wird, was wirklich möglich ist für den HSV. Nach dem heutigen Pokalspiel gegen den VfL Rhede geht's in der Meisterschaft am Sonntag gegen den Vierten PSV Wesel II. Anschließend folgen Partien gegen den Zweiten SV Friedrichsfeld und den SV Bislich. "Mal sehen, wo wir nach diesen Partien in der Tabelle stehen", sagt Gonschior, der die schweren Aufgaben zuversichtlich angeht. Schließlich kann er personell in der Meisterschaft derzeit aus dem Vollen schöpfen. Das ist auch gut so, weil der nicht gerade üppig besetzte Kader die Schwachstelle des HSV ist. "Wir wären nicht in der Lage, den Ausfall von zwei oder drei Leistungsträgern zu verkraften", sagt Gonschior.

Gut möglich, dass er in personeller Hinsicht bald eine Alternative mehr hat. Niklas Egeling, der den HSV im Sommer 2013 Richtung PSV Wesel verlassen hat und mittlerweile beim SV Hönnepel-Niedermörmter II spielt, hat Interesse an einer Rückkehr nach Hamminkeln signalisiert. "Der Kontakt zu Niklas ist nie abgerissen. Er wäre sicherlich eine große Verstärkung für uns", sagt Gonschior. Den Kicker plagt derzeit allerdings eine Knieverletzung. Ob Egeling länger pausieren muss, wird sich bei einer weiteren Untersuchung in der nächsten Woche herausstellen.

Das Pokalspiel heute gegen Oberliga-Absteiger VfL Rhede kann der HSV nicht in Bestbesetzung bestreiten. Denn Pascal Krause und Jan-Christian Sweers können während der Woche aus beruflichen Gründen nicht mitwirken. Osama El Toufaili wird wegen seines Berufs frühestens zur zweiten Halbzeit in Hamminkeln sein. "Wir gehen die Sache locker an, weil wir nichts zu verlieren haben. Die Jungs sollen wieder mit viel Spaß Fußball spielen. Und dann sehen wir mal, was passiert", sagt Gonschior.

(RP)
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