Fußball HSV erwartet den PSV II zum Spitzenspiel

Wesel/Hamminkeln · In dem Duell der beiden Fußball-Bezirksligisten treffen zwei unterschiedlichen Philosophien aufeinander: Die Besonnenheit des Hamminkelner SV begegnet der Emotionalität des PSV Wesel II.

 Der Hamminkelner SV - hier Osama El Toufaili (r.) im Duell mit Daniel Gühnemann vom PSV Wesel II - hat sich zuletzt in der Defensive stabilisiert.

Der Hamminkelner SV - hier Osama El Toufaili (r.) im Duell mit Daniel Gühnemann vom PSV Wesel II - hat sich zuletzt in der Defensive stabilisiert.

Foto: RP-Archivfoto

Der Tabellenführer Hamminkelner SV und der viertplatzierte PSV Wesel II gehören beide zu den Spitzenmannschaften der Fußball-Bezirksliga. Die Wege der geografischen Nachbarn haben sich in den vergangenen Jahren in vielen Partien gekreuzt, einige Spieler sind auch zwischen den Vereinen hin und her gewechselt. Vor dem direkten Duell, das am Sonntag um 14.30 Uhr in Hamminkeln angepfiffen wird, treten trotz aller Gemeinsamkeiten jedoch vor allem die Unterschiede zu Tage: Besonnenheit trifft auf Emotion.

"Ich bin kein Freund davon, vor dem Spiel meine Spieler noch galliger zu machen", sagt HSV-Trainer Jörg Gonschior. "Wir sollten versuchen, uns so ruhig wie möglich zu verhalten und unsere Konzentration im Spiel einzusetzen." Gonschiors Gegenüber Aycin Özbek ist dagegen für seine gefühlsbetonte Art bekannt, die er morgen allerdings nicht ausleben kann. Den PSV-Coach, der in seiner türkischen Heimat weilt, wird Co-Trainer Philip Jennen an der Seitenlinie vertreten. Der sagt: "Emotionen gehören zum Fußball. Ich bin selbst ein emotionaler Typ."

Die zwei unterschiedlichen Herangehensweisen ändern nichts am gegenseitigen Respekt der beiden Kontrahenten. "Der HSV ist eine gute Mannschaft, die seit Jahren zusammenspielt und jetzt die Früchte ihrer Arbeit erntet. Für mich ist es keine Überraschung, dass sie ganz oben mitspielen", meint Özbek. Gonschior sieht die PSV-Reserve dort, "wo ich sie bereits seit Jahren erwartet habe. Das wird für uns eine ganz schwere Aufgabe."

Die Hamminkelner treffen in diesen Wochen auf so ziemlich jedes ambitionierte Team der Liga und haben sich in den Spitzenspielen bisher außerordentlich gut aus der Affäre gezogen. In den vergangenen sechs Bezirksliga-Partien gelangen fünf Siege. "Wir wollen gegen den PSV II diese Leistungen wiederholen. Wir haben unsere Defensive stabilisiert und sind vorne mittlerweile sehr variabel", sagt Gonschior.

Vor Torjäger Raik Wittig und den ehemaligen PSV-Kickern Hendric Storm und Tom Klump warnt Aycin Özbek eindringlich. "Die drei auszuschalten, wäre die halbe Miete", sagt der PSV-Übungsleiter, der die "Defizite der Hamminkelner in der Abwehr angreifen" möchte. "Mit einem Punkt beim Spitzenreiter wäre ich zufrieden."

Dieses Unterfangen wird durch die Weseler Personalsorgen erschwert. Mit Orkay Güclü (Rote Karte), Jari Ecker (Gelb-Rote Karte) und Kevin Fondermann (fünfte Gelbe Karte) sind drei Leistungsträger gesperrt. "Uns bricht fast die gesamte Zentrale weg", sagt Jennen. "Ich werde mir etwas einfallen lassen müssen." Immerhin gibt es gute Nachrichten von Sebastian Weinkath, dessen Meniskusteilriss nicht operiert werden muss. Der Innenverteidiger ist eventuell sogar eine Alternative für das Duell mit dem HSV. "Ihn könnten wir nicht so einfach ersetzen", meint Özbek.

Gonschiors Kader ist dagegen bis auf die langfristig ausfallenden Johannes Götz und Andreas Buttenborg komplett. Pascal Krause, Jan-Christian Sweers und Jonas Borgmann erweitern im Vergleich zur 0:5-Pokalniederlage gegen den VfL Rhede am vergangenen Mittwoch das Hamminkelner Aufgebot.

(RP)
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