Reitsport Jens Hoffrogge kann Geschichte schreiben

Niederrhein · Beim RuF Hünxe beginnen heute die Rheinischen Meisterschaften der Vielseitigkeit. Jens Hoffrogge vom RV Gahlen kann sich dabei als erster Reiter überhaupt zum dritten Mal in Folge in die Siegerliste eintragen.

 Jens Hoffrogge wird unter anderem mit Rittersporn an den Start gehen. Layout, sein Erfolgspferd aus dem Vorjahr, muss verletzungsbedingt passen.

Jens Hoffrogge wird unter anderem mit Rittersporn an den Start gehen. Layout, sein Erfolgspferd aus dem Vorjahr, muss verletzungsbedingt passen.

Foto: RP-Archivfoto

Immerhin sieben Reiterinnen oder Reitern gelang seit der Erstauflage 1968 die Wiederholung des Titelgewinns bei den Rheinischen Meisterschaften der Vielseitigkeit - einen Hattrick schaffte jedoch niemand. Diesen dritten Erfolg könnte am Wochenende Jens Hoffrogge feiern, der auf der Anlage des RuF Hünxe wieder am Start ist. "Allerdings leider nicht mit Layout", meint der Reiter des RV Lippe-Bruch Gahlen, dessen Siegerpferd aus der vergangenen Auflage sich nach einer leichten Verletzung Ende des letzten Jahres in der Antrainingsphase befindet und keine Zwei-Sterne-Prüfung absolviert. "Rittersporn hätte auch die Möglichkeiten, aber die Konkurrenz ist gut. Wenn ich es zum dritten Mal schaffe, wäre es toll. Wenn nicht, ist es aber auch nicht so tragisch", sagt Hoffrogge.

Unerwartete Konkurrenz hat bei der zehnten Auflage in Hünxe der Gastgeber selbst bekommen. Die Niederländischen Meisterschaften, die sonst sechs Wochen vorher, diesmal aber parallel stattfinden, haben den RuF zahlreiche Profi-Starter gekostet. Für den Vereinsvorsitzenden Dieter Heisterkamp ist diese Terminüberschneidung unverständlich und auch sehr ärgerlich. "Das hätte man sicher besser absprechen können. Als ich das im Kalender gesehen habe, wusste ich gleich, dass uns ein schwieriges Jahr bevor steht." Sein Verein müsse schließlich auch "kaufmännisch denken. Tierarzt, Hufschmied und Richter kosten genauso viel, auch wenn wir vielleicht 50 Prozent weniger Starter haben", sagt Heisterkamp.

"Da normalerweise rund 50 Prozent unserer Starter aus den Niederlanden und Belgien kommen, werden wir den Kontakt Richtung Niederlande knüpfen und schauen, dass so etwas nicht noch einmal passiert", sagt RuF-Pressewartin Christina Skoeries. Besonders ärgerlich: Um den Stress auf der Anlage bei den heute beginnenden Meisterschaften ein wenig zu entschärfen, hatte der Verein erst zum zweiten Mal in neun Jahren die Nachwuchsprüfungen bei den Hünxer Vielseitigkeitswochen auf vergangenen Sonntag vorgezogen. Es hatten sich wohl auch einige Profis über den "Trubel" auf der Anlage beklagt. Doch nun sind die Starterfelder nicht so groß wie sonst und damit auch das Programm für den Gastgeber fast schon "zu überschaubar".

"Die Rheinischen Meisterschaften waren in Sachen Prüfungen immer sehr vollgepackt, für mich war das aber nie ein Problem", sagt Jens Hoffrogge, der selbst mit jeweils zwei Pferden in die Ein- und Zwei-Sterne-Prüfung gehen möchte. "Wenn zu wenig los ist, beschweren sich die Zuschauer."

Nicht beschweren dürfen sich die Zuschauer, wenn Michael Jung nicht mit Star Connection startet. Sie dürfen aber berechtigt darauf hoffen. Im Jahr 2013 gewann das Duo in Hünxe die Geländeprüfung L mit einer Wertnote von 9,4. "Anschließend hatte ich fast das ganze Jahr noch Bildanfragen für Star Connection", sagt Christina Skoeries. "Ich hebe bei einem so starken Feld ungern Teilnehmer hervor, aber auf den Start von Michel Jung freuen sich wirklich sehr viele Leute." Für beide Prüfungen hat Jung den Chacco-Blue-Sohn gemeldet.

Ermittelt werden die Rheinischen Meister der Senioren und Jungen Reiter in den internationalen Starterfeldern der Zwei-Sterne-Prüfung. Bei den Jungen Reitern wird in der Ein-Sterne-Vielseitigkeit nach den hiesigen Titelträgern gesucht. Zum dritten Mal wird auch für die Ponyreiter eine internationale Ein-Sterne-Prüfung ausgeschrieben. "Das Starterfeld dort ist mit 21 Teilnehmern nicht sehr groß", sagt Skoeries. "Aber das ist uns immer noch lieber, als wenn nicht alle Reiter diesen ja doch schon recht hohen Anforderungen gewachsen sind."

(RP)
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