Leichtathletik Natusch läuft einsames Rennen an der Spitze

Schermbeck · Der 34-Jährige vom ASV Duisburg siegt beim Halbmarathon des SV Schermbeck souverän und erfüllt sich damit einen Traum.

 Benjamin Natusch bewältigte die 21,1 Kilometer lange Strecke durch den Dämmerwald in 1:19,46 Stunden. "Ich kann diesen Erfolg noch gar nicht realisieren", sagte er.

Benjamin Natusch bewältigte die 21,1 Kilometer lange Strecke durch den Dämmerwald in 1:19,46 Stunden. "Ich kann diesen Erfolg noch gar nicht realisieren", sagte er.

Foto: Markus Joosten

Auf diesen besonderen Moment hat Benjamin Natusch lange hingearbeitet. Bislang mischte der Langstreckler des ASV Duisburg bei Wettkämpfen zwar häufig in der Spitzengruppe mit. Für den ganz großen Wurf reichte seine Leistung aber nie. Bis gestern. Da triumphierte der 34-Jährige bei der 24. Auflage des Schermbecker Halbmarathons. Er absolvierte die 21,1 Kilometer lange Strecke in 1:19,46 Stunden und überquerte erstmals in seiner Laufbahn als Sieger die Ziellinie. Dementsprechend groß war seine Freude nach dem Lauf, den die Leichtathletik-Abteilung des SV Schermbeck organisiert hatte. "Ich kann den Erfolg noch gar nicht realisieren", sagte Natusch, der zum ersten Mal in Schermbeck an den Start gegangen war.

 271 Teilnehmer gingen gestern bei der 24. Auflage der Veranstaltung des SVS an den Start.

271 Teilnehmer gingen gestern bei der 24. Auflage der Veranstaltung des SVS an den Start.

Foto: Markus Joosten

Die Strecke des Halbmarathons führte größtenteils durch den Dämmerwald. "Das kam mir sehr entgegen. Ich liebe es in der Natur zu laufen." Simon Janzen vom LEX Bocholt Running Team erreichte in 1:20,25 Stunden als Zweiter das Ziel. Ab Kilometer fünf war Sieger Natusch, der von Beginn an das Feld angeführt hatte, zwar immer in seinem Sichtbereich. "Ich konnte mit seinem Tempo aber nicht mithalten. Das habe ich früh gemerkt. Ich habe dann versucht, meinen zweiten Platz zu sichern", so Janzen. Er feierte ebenfalls seine Premiere beim Schermbecker Halbmarathon. "Die Aussicht war fabelhaft und die Strecke anspruchsvoll", sagte er.

Mehr als 45 Minuten brauchte Martin Groot Wassink für seine Anreise nach Schermbeck. Der aus Dinxperlo stammende Niederländer wurde in 1:22,17 Stunden Dritter. Er möchte in drei Wochen beim Berlin-Marathon starten. "Das Rennen passte gut in meinen Trainingsplan", sagte der 38-Jährige. Ihm gefiel die "sehr hügelige Strecke, die sehr anstrengend war".

Andreas Steinkopf war in 1:27,16 Stunden der schnellste Schermbecker im Teilnehmerfeld. Dafür gab's einen Pokal. "Das ist eine schöne Auszeichnung", freute sich Steinkopf. Es war seit mehr als 20 Jahren seine beste Zeit über diese Distanz. In den vergangenen Monaten hatte er sich mit einer lästigen Beinverletzung herumgeplagt. "Ich bin heilfroh, dass ich jetzt wieder ohne Schmerzen laufen kann", sagte Steinkopf.

Einen neuen Streckenrekord gab es bei der 24. Auflage des Halbmarathons aber nicht. Die alten Bestzeiten haben weiterhin Bestand. Der SVS lobt Jahr für Jahr eine Prämie von 50 Euro für eine neue Rekordmarke aus. Klaus Lütgerhorst hält seit 2001 mit 1:11:16 Stunden die Bestzeit bei den Männern. Felicitas Witt stellte 2006 mit 1:23:23 Stunden eine neue Bestmarke bei den Frauen auf.

Ulrich Stiemer, Leichtathletik-Abteilungsleiter des SVS, zog unter dem Strich zufrieden Bilanz. Insgesamt gingen 271 Teilnehmer beim Halbmarathon an den Start. Das ist eine Marke, die bei ihm zwar keine Jubelstürme auslöste. "Aber mit dieser Größe können wir gut umgehen. Wir dürfen nicht vergessen, wie wir angefangen haben. Vor über 20 Jahren waren es nur knapp 120 Teilnehmer", sagte Stiemer.

(RP)
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