Fußball PSV Wesel erkämpft ersten Heimsieg
Wesel · Landesligist gewinnt das Duell der Absteiger gegen den VfB Speldorf mit 2:0. Beim zweiten Erfolg in Serie besticht der PSV durch hohen Einsatz und hat zudem das nötige Quäntchen Glück. Die Chancenverwertung bleibt ein Manko.
Roger Rütter feiert im März 2015 seinen 40. Geburtstag. Nach dem gestrigen Spiel seiner Mannschaft war sich der Trainer PSV Wesel aber nicht mehr sicher, ob er diesen noch erleben wird. "Ich glaube wirklich nicht, dass ich es bis dahin durchhalte. Die Jungs machen mich noch wahnsinnig", sagte Rütter. Seine Schützlinge gewannen zwar das Heimspiel gegen den VfB Speldorf mit 2:0 (1:0) und schafften dadurch den zweiten Erfolg in Serie in der Fußball-Landesliga. Die Chancenverwertung seiner Kicker brachte den Coach in der zweiten Halbzeit aber an den Rande der Verzweiflung. "Es ist nicht zu fassen, wie leichtfertig wir unsere Chancen auslassen. Das hätte eigentlich noch mit dem Ausgleich bestraft werden müssen." Wurde es aber nicht. Und das hatte sich sein Team durch seinen hohen Einsatz während der 90 Minuten irgendwie auch verdient.
Der PSV begann das Duell der Oberliga-Absteiger in einer sehr abwartenden Haltung. Die Mannschaft schien die Devise ihres Trainers, zunächst einmal mehr Wert auf die Defensivarbeit zu legen, verinnerlicht zu haben. Der VfB Speldorf besaß in Hälfte eins deutlich mehr Ballbesitz, präsentierte sich im Angriff aber nicht durchschlagskräftig genug. Das lag auch daran, dass sich der PSV Wesel nicht zu fein dafür war, in brenzligen Szenen zu unfairen Mitteln zu greifen. Die vielen Foulspiele waren allerdings nicht Teil des Plans gewesen, wie Roger Rütter hinterher berichtete. "Wir standen nicht kompakt genug und haben uns auch wieder zu viele Ballverluste geleistet. Deshalb mussten wir so oft foulen."
Aus den zahlreichen Standardsituationen, die daraus resultierten, machte der VfB Speldorf viel zu wenig. Ganz anders der PSV, dem in der 25. Minute endlich einmal ein Treffer nach einem Standard gelang. Necati Güclü stocherte das Spielgerät nach einem Eckball von Kevin Kirstein aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie. "Wir haben die Situationen immer und immer wieder trainiert. Schön, dass es jetzt mal mit einem Treffer geklappt hat", sagte Rütter.
Nach dem Seitenwechsel wurde es vor beiden Toren deutlich lebendiger. Zunächst hatte der VfB Speldorf Pech bei einem Pfostenschuss (49.). 60 Sekunden später verhinderte PSV-Keeper Patrick Erhart mit einer Parade den Ausgleich. Kevin Kirstein (57.) ließ kurz darauf aus aussichtsreicher Position die Chance zum 2:0 ungenutzt.
Dem PSV boten sich in der Schlussphase immer wieder Räume zum Kontern. Sebastian Eisenstein und Necati Güclü ließen jedoch eine Möglichkeit nach der anderen aus. In der Nachspielzeit erlöste Viktor Klejonkin den Gastgeber schließlich mit dem Tor zum 2:0. Er konnte bei seinem Versuch auch nicht mehr viel falsch machen. Das Tor war leer, weil der gegnerische Keeper bei einem Freistoß mit aufgerückt war.
PSV Wesel: Erhart - Floris, Schweds, Assfelder, Sanders, Kirstein (70. Giese), Cwiek, Klejonkin, Eisenstein (82. Bruns), Güclü, Begic (63. Grimm).
