"Rettet unsere Sportvereine"

Stadtsportverband Wesel will eine Bürgerinitiative gegen Nutzungsgebühren starten. Dafür will er sich heute bei seiner Versammlung das Votum der Vereine einholen. Ziel ist es, Druck auf die Ampel-Koalition zu erzeugen.

Der Stadtsportverband Wesel will beim Thema Nutzungsgebühren nicht locker lassen, wenn die Vereine es denn wollen. Der Vorstand will sich bei der Mitgliederversammlung, die heute ab 19.30 Uhr im Parkettsaal der Niederrheinhalle stattfindet, das Votum der Clubs einholen, weiter alles zu versuchen, dass beim Sport doch nicht abkassiert wird. Diesen Auftrag hatten die Vereine ihrer Dachorganisation bei der außerordentlichen Versammlung im November zwar bereits gegeben. "Doch wir wollen uns jetzt bestätigen lassen, dass wir am Ball bleiben sollen", sagt der stellvertretende Vorsitzende Frank Rothkopf, der heute an die Spitze des Stadtsportverbandes rücken soll. Rothkopf stellt sich als Nachfolger des Vorsitzenden Heinz-Albert Weber, der nicht mehr kandidiert, zur Wahl.

Ziel: 4000 Unterschriften

Der Verband hat mittlerweile abgeklopft, dass ein Bürgerbegehren gegen die Gebühren rechtlich nicht möglich ist. Und eine Klage auch nicht. Deshalb will er nun eine Bürgerinitiative "Rettet unsere Sportvereine" starten. Ziel ist es, mit einer Unterschriftenaktion Druck auf die Ampel-Koalition zu erzeugen. Die hat im Dezember im Rat durchgedrückt, dass der Sport zur Kasse gebeten wird. "Mit rechtlichen Schritten können wir uns nicht wehren. Aber vielleicht können wir auf der emotionalen Schiene bei der Politik noch etwas bewegen", sagt Frank Rothkopf.

Er hofft, dass bei 17 000 Mitgliedern in der Sportvereinen "4000 bis 5000 Unterschriften" zusammenkommen. "Vielleicht überlegt es sich das Bündnis für Wesel ja dann noch einmal", meint Rothkopf. Schließlich habe der massive Protest des Sports schon dafür gesorgt, dass die Stadt ab 2011 statt der zunächst geplanten 75 000 Euro nur noch gut 35 000 Euro Gebühren erhalten wird. "Doch damit wollen wir uns noch nicht zufrieden geben."

Bei Auestadion nicht beteiligt

Wenn er heute gewählt wird, sieht es Rothkopf als seine wichtigste Aufgabe an, die Rolle des Stadtsportverbandes als Ansprechpartner für Politik und Verwaltung zu stärken. "Es darf nicht sein, dass der Verband über wichtige Belange des Sports nur in Kenntnis gesetzt wird oder dies sogar erst aus der Zeitung erfährt, wie es bei den Gebühren oder jetzt bei der Erweiterung des Auestadions der Fall war. Unsere Meinung muss gefragt sein, bevor diese Entscheidungen diskutiert werden", sagt Rothkopf.

Eine Verbesserung der Internet-Präsentation des Verbandes und die Entwicklung eines Konzeptes für den Weseler Sport sind weitere Themen, die er angehen will, wenn er heute das Vertrauen der Vereine erhält. "Mein Ziel ist es dabei, die Arbeit im Vorstand auf viele Schultern zu verteilen. Denn alleine kann ich das alles nicht leisten, weil ich noch berufstätig bin", meint Rothkopf, Mitinhaber der Firma RoPa-Sport.

(RP)
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